Eine Mutter bereitet jeden Tag das Pausenbrot für ihren Sohn zu. Eines Tages fragt ihr Sohn sie: „Kann ich bitte zwei Brote haben, Mama?“ Die Mutter fragt verwundert: „Reicht ein Brot nicht für dich? Hast du so großen Hunger?“ Aber der Sohn gibt keine Erklärung darauf und bettelt so lange, bis die Mutter nachgibt und er die gewünschte Extra-Portion bekommt.
In der Nacht schläft die Mutter schlecht. Die Bitte ihres Sohnes lässt ihr keine Ruhe. Wird er vielleicht in der Schule gemobbt und um sein Pausenbrot erpresst?
Am nächsten Tag bereitet sie wieder zwei Pausenbrote vor, jeweils in zwei separate Brotbeutel verpackt. Doch dann fasst sie sich ein Herz und fragt ihren Sohn wieder nach einem Grund für seinen Wunsch. Als sie die Antwort hört, bleibt ihr vor Überraschung der Mund offen stehen.
„Es ist nicht für mich, sondern für einen anderen Jungen in meiner Klasse“, sagt ihr Sohn. „Seine Mutter ist ganz allein und hat keine Arbeit. Er hat jeden Tag nur einen Apfel zum Mittagessen.“
Als sie das hört, kommen der Mutter die Tränen. Sie ist von diesem Geständnis ergriffen und erleichtert zugleich, aber auch unendlich stolz, dass ihr Sprössling trotz seiner jungen Jahre bereits so viel Mitgefühl zeigt. Von da an bereitet sie jeden Tag zwei Pausenbrote zu und schreibt dazu eine Nachricht: „Lasst es euch schmecken, Jungs!“
Eines Tages bekommt sie einen Anruf von der Schule. Am Apparat spricht eine Frau mit tränenerstickter Stimme: Es ist die Mutter des Klassenkameraden ihres Sohnes. Sie möchte der unbekannten Wohltäterin für die vielen Pausenbrote danken und sie dafür bezahlen.
Doch die Mutter denkt gar nicht daran, von der Frau Geld anzunehmen. Stattdessen startet sie im Internet eine Spendenkampagne für die Schulkantine – für bedürftige Schüler, deren Eltern nicht genug Geld haben, um ihren Kindern ein richtiges Mittagessen mitzugeben.
Diese Geschichte zeigt, dass auch kleine Taten Großes bewirken können. Wir sollten alle öfters unsere Scheuklappen ablegen und auf unsere Mitmenschen achten, meinst du nicht auch?