Die Gesichter der Geschwister Angela und Zachary Clemens sind von Kratzern und Schrammen übersät. Sowohl die 8-Jährige als auch der 5-Jährige tragen eine Halskrause und können sich im Krankenhausbett kaum bewegen. Nur an ihren Händen halten sich die beiden Kinder aneinander fest. Und sie können jeden Halt gebrauchen: Denn der Unfall, der für ihre Verletzungen verantwortlich ist, hat ihre beiden Eltern sowie ihre erst 8 Wochen alte Schwester getötet.
Die 7-köpfige Familie, neben Angela und Zachary bestehend aus Mutter Karisa, Vater Jim, Wyatt (4), Nicholas (2) und Baby Julianna ist am 7. April dieses Jahres mit ihrem Wagen im texanischen San Angelo unterwegs, als sich der furchtbare Unfall ereignet.
Eine junge Mutter verliert die Kontrolle über ihr Fahrzeug und kracht in das Familienauto der Clemens‘. Während die Unfallverursacherin und ihr 1-jähriger Sohn den Unfall überleben, sind die 29-jährige Karisa, ihr zwei Jahre älterer Ehemann sowie das erst 2 Monate alte Nesthäkchen auf der Stelle tot.
Die überlebenden vier Kinder kommen mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus. Wegen seines gebrochenen Rückens konnte Zachary das Bett wochenlang nicht verlassen; erst jetzt ist sein Zustand so stabil, dass er wenigstens im Rollstuhl sitzen und endlich seine ältere Schwester sehen kann. Die verwaisten Kinder, die sich nach dem Tod ihrer Eltern aneinanderklammern, sind ein herzzerreißender Anblick.
Außer dem 2-jährigen Nicholas war keiner der Clemens-Sprösslinge gesund genug, um der Beisetzung ihrer Eltern und jüngsten Schwester beizuwohnen. Die Kinder werden nach dem schweren Unfall noch monatelang intensiver Pflege bedürfen.
Ihre Brüche, Schrammen, Kratzer und Blutergüsse werden irgendwann verheilen, bis nur noch Narben an den schlimmsten Tag ihres Lebens erinnern. Doch die schlimmsten Wunden haben ihre Seelen erlitten – und dafür gibt es kein Heilmittel.
Großeltern, Onkel und Tanten versuchen, die Waisen so gut wie möglich aufzufangen und den Schmerz um den Verlust von Karisa, Jim und Julianna gemeinsam zu verarbeiten. Zum Glück haben die Geschwister noch sich selbst und sind in dieser Zeit noch näher zusammengerückt. Diesen Bund, so pur in den Bildern eingefangen, wird ihnen niemand nehmen können.