In Notsituationen kann schon ein einfacher Handgriff die Rettung bringen: Als die kleine Maggie Jacobsen aus Barberton, Ohio, USA, eine Knopfbatterie verschluckt, schwebt sie in Lebensgefahr. Dass die Dreijährige noch lebt, verdankt sie der schnellen Reaktion ihrer Mutter – und einer Extraportion Honig.
Knopfbatterie sorgt für Geburtstagsdrama
Das Drama geschieht ausgerechnet an Katies Geburtstag: Zur Feier des Tages hat die 41-jährige Mutter für ihre Familie etwas zu essen bestellt. Als Katie gerade in der Küche steht, kommt ihre Tochter Maggie herein und verkündet stolz: „Ich habe das gerade runtergeschluckt.“ „Was hast du runtergeschluckt?“, fragt Katie besorgt. „Dieses glänzende Ding“, sagt Maggie.
Mama, hier steht, wir sollen ihr Honig geben!
Das „glänzende Ding“, das Maggie verschluckt hat, entpuppt sich als Knopfbatterie. Anscheinend hat das Mädchen das Batteriefach einer Puppe geöffnet und die Knopfzellen herausgenommen. Katie ist alarmiert: Sie weiß, dass das Verschlucken von Batterien für Kinder tödlich enden kann.
Ihre ältere Tochter Eva hat den rettenden Einfall: Während Katie sich bereit macht, Maggie ins Krankenhaus zu fahren, recherchiert die 16-Jährige auf der Webseite des Giftnotrufs nach Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Verschlucken von Knopfbatterien. „Mama, hier steht, wir sollen ihr Honig geben!“, sagt sie. Zum Glück wurden mit dem Essen mehrere Honigpäckchen geliefert und so bekommt Maggie während der Fahrt ins Krankenhaus in regelmäßigen Abständen Honig verabreicht.
Im Krankenhaus wird Maggie sofort behandelt. Nach einigen Untersuchungen und Röntgenbildern geben die Ärzte Entwarnung: Die Batterie ist anscheinend durch Speiseröhre und Magen gerutscht, ohne größeren Schaden anzurichten. Eine Operation ist nicht nötig und Maggie kann bereits am nächsten Tag wieder nach Hause zurückkehren.
„Als ich erfuhr, dass wir nach Hause gehen konnten, dass sie eine unbeschwerte Nacht hatte und dass für sie alles gar nicht so schlimm war, war ich einfach so erleichtert“, erzählt Katie. Dass alles so glimpflich verlaufen ist, liegt laut den Ärzten nicht zuletzt an der „Honig-Therapie“. „Die Ärzte haben uns mehrfach gesagt, wie gut es gewesen sei, dass wir ihr direkt Honig gegeben hätten“, so Katie. „Denn der Honig ummantele die Batterie und verhindere, dass sie steckenbleibe.“
Bei verschluckter Batterie – sofort Honig geben
Das Verschlucken von Knopfbatterien ist für Kinder brandgefährlich: Nicht nur, weil die Batterie in der Speiseröhre steckenbleiben kann, sondern auch, weil sie mit dem Speichel reagiert. Dabei kann es zu lebensgefährlichen inneren Verletzungen kommen. Im schlimmsten Fall kann die Batterie ein Loch durch die Schleimhäute ätzen.
Der Honig legt sich wie ein schützender Film um die Batterie und verhindert, dass sie mit dem wasserhaltigen Speichel reagiert. Außerdem enthält Honig eine milde Säure, welche die ätzende Lauge, die bei der Reaktion des Speichels mit der Batterie entsteht, neutralisiert. Ca. alle 10 Minuten soll ein Teelöffel Honig verabreicht werden, bis das Kind ärztlich versorgt werden kann.
Aber Vorsicht: Sollte kein Honig verfügbar sein, hat das Aufsuchen von ärztlicher Hilfe unbedingt Vorrang, denn jede Sekunde kann über Leben und Tod entscheiden.
Das Verschlucken von Knopfbatterien durch Kinder ist nicht nur in den USA ein Problem. Obwohl die Gesetze bereits verschärft wurden, werden ausgerechnet in Kinderspielzeug häufig Knopfzellen verwendet. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen – manchmal auch mit Todesfolge wie im tragischen Fall der kleinen Reese Hamsmith, der weltweit für Bestürzung sorgte.
Batterie verschluckt: Auf diese Symptome müssen Eltern achten
Wenn man sich unsicher ist, ob das eigene Kind eine Knopfbatterie verschluckt hat, sollte man auf folgende Symptome achten:
- Übelkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Schluckbeschwerden
- beschleunigte Atmung
Schon bei dem geringsten Verdacht, das Kind könnte eine Knopfzelle verschluckt haben, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen – und bis dahin, wenn möglich, den Honig-Trick anwenden.
Für alle Fälle: Hier findest du die Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz.
Katie hat also alles richtig gemacht. Deshalb teilt sie ihre Geschichte jetzt mit der Internet-Gemeinde, damit möglichst viele Eltern von der lebensrettenden Honig-Behandlung erfahren.
Quellen: lovewhatmatters, today
Vorschaubild: ©Facebook/Katie Jacobsen ©StockSnap via Pixabay