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Ein Engländer erklärt, wie man Deutscher wird

Was muss man tun, um ein Deutscher zu werden? Wer diese Schritte befolgt, ist auf dem richtigen Weg. Sieh selbst!

Ein Mann mit typisch deutschen Speisen und Getränken.
© Midjourney / Dieses Bild wurde mit der Unterstützung einer KI erstellt

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Ein Mann, der etwas plant.
Mit Plänen ist’s Leben ein Segen. Foto: Midjourney / Dieses Bild wurde mit der Unterstützung einer KI erstellt

3. Planen, vorbereiten, durchführen

So weit, so gut. Sieh mal an: Du bist früh aufgestanden, hast das Radio eingeschaltet, sicher dröhnt Depeche Mode aus dem Lautsprecher, und du nimmst ein langes, langsames und nachdenkliches deutsches Frühstück zu dir. Du akklimatisierst dich bestens, young foreigner.

Nun aber musst du dich in den Kopf der Deutschen hineinversetzen. Wenn du Deutscher werden willst, musst du wie ein Deutscher denken, was kein Kinderspiel ist und später noch im Einzelnen behandelt werden soll. Für den Anfang musst du aber erst einmal die drei Grundpfeiler deutschen Denkens und Handelns akzeptieren: Planen, Vorbereiten, Durchführen.

Der richtige Deutsche weiß Risiken einzuschätzen, versichert sich, soweit es geht, und bereitet sich auf alles vor, wofür es keine Versicherung gibt. Ein jeder ist seines Glückes Projektmanager. Planen und vorbereiten: Fertige Tabellen, Diagramme und Listen an. Überleg dir, was du täglich machst, und denk nach, wie du es effizienter erledigen kannst.

Ist es beispielsweise möglich, die Schuhverwahrung so zu organisieren, dass die am häufigsten gebrauchte Fußbekleidung sich möglichst weit oben befindet, weil sich so die Bückzeit reduziert? Mir egal, ob du siebzehn Jahre alt bist, du brauchst fast eine ganze Minute zum Schuheanziehen, besorg dir einen Schuhlöffel! Optimiere deine Prozesse!

Man nennt es vielleicht Spontaneität, aber deshalb kann man es trotzdem organisieren. Spaß hat seinen Ort und seine Zeit, und die muss im Voraus festgelegt und im Kalender vermerkt werden. Alles andere ist Leichtsinn und Chaos. Setz dich also hin und mach einen Plan für den Tag, dann für die Woche, dann für den Monat. Und dann buch deine Urlaube bis 2017. Um die Sache zu vereinfachen, fahr einfach immer an denselben Ort. Wie wär’s mit Mallorca? Alle anderen Deutschen fahren auch dorthin, also muss doch irgendwas dran sein.

4. Sich versichern

Jeder weiß, was für ein Dschungel das da draußen ist. Also, mein unerschrockener foreigner: Ehe du dich hinauswagst und anfängst, an den Lianen des Lebens umherzuschwingen, solltest du dich vernünftig versichern. Die Deutschen haben allerdings eine überbordende Fantasie, darum haben sie es mit ihrem Konzept ‹Vernünftig versichern› ein wenig übertrieben.

Sei nicht überrascht, wenn alle Deutschen, die du kennenlernst, einen persönlichen Versicherungsberater haben. Meine Freundin kommuniziert öfter mit ihrem Versicherungsberater als ich mit meiner Mutter. Würde jemand eine Versicherungsversicherung erfinden – also eine Versicherung gegen den Fall, nicht ausreichend versichert zu sein –, könnten wir erstaunt zusehen, wie 80 Millionen Menschen vor Glück sterben.

5. Zieh dich vernünftig an

Tag geplant? Versicherungen abgeschlossen? Toll. Gute Arbeit! Jetzt wird’s Zeit, deine Schlumperklamotten abzulegen, nach draußen zu gehen und dem Tag die Stirn zu bieten. Dazu brauchst du passende Kleidung.

∗ACHTUNG, FOREIGNER! ACHTUNG!∗ Da draußen wartet etwas, was man Natur nennt. Und die ist wankelmütig – trau ihr auf keinen Fall! Sie spielt ihr eigenes unlogisches und wechselhaftes Spiel. Am besten wappnest du dich für alle Unwägbarkeiten. Du brauchst – teure Outdoor-Kleidung! Schließlich gehst du vor die Tür, und es heißt Outdoor-Kleidung, also muss sie wohl nötig sein.

Du solltest jederzeit für mindestens drei Jahreszeiten gekleidet sein. Hol dir diese supercoolen Jack-Wolfskin-Shrousers – die langen Hosen, die man mit zwei Reißverschlüssen in eine kurze verwandeln kann. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass du irgendwann den Bürgersteig verlassen musst, zieh dir auf jeden Fall hochwertige Wanderstiefel an. Alles andere wird in Deutschland als Knöchelselbstmord betrachtet.

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