Als eine Gruppe von norwegischen Studenten ihre neue Wohnung bezog, erzählte ihnen ihr Vermieter etwas von einem geheimen Raum irgendwo im Haus. Er verriet aber nicht, wo er sich befand.
Natürlich fühlten sich die neuen Mieter sofort von ihrer Neugierde angestachelt. Nachdem sie zunächst die unteren Etagen des Hauses erkundet hatten, fiel ihnen schließlich im ersten Stock eine Klappe in der Decke auf. Sie vermuteten, dass sich dort oben das Geheimversteck befinden könnte. Als sie die Klappe öffneten, kam ihnen eine Leiter entgegen. Oben erwartete sie erst einmal tiefe Dunkelheit.
Es schien sich um einen ganz normalen Speicher zu handeln: dunkel, ein wenig unordentlich und mit jeder Menge Staub. Ein paar alte IKEA-Tüten standen herum, und die Verkabelung unter dem Dach war zu sehen.
Doch am anderen Ende des Speichers fiel den Studenten etwas Merkwürdiges auf. Irgendetwas an den Holzlatten an dieser Stelle sah anders aus als auf dem restlichen Dachboden.
Als eine der Studentinnen schließlich ihre Beine gegen das Holz drückte, gab es knirschend nach. Es öffnete sich der Zugang zu einem weiteren Raum.
Wahrscheinlich stammte das winzige Zimmer noch aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, als sich hier oben Menschen vor Eindringlingen versteckt hielten. Selbst nach so langer Zeit befand sich der kleine Raum noch immer im Originalzustand. Womöglich wurde er von einer ganzen Familie benutzt. Ein Schild von damals war sogar noch zu lesen. Darauf stand auf Norwegisch: „Wenn du einen verdorbenen Magen hast, dann hast du keinen Zutritt.“
Ein Alarmlicht, das mit Drähten mit der Wand verbunden war, stellte ein weiteres, fast schon beklemmendes Fundstück dar. So wussten diejenigen, die sich hier versteckt hielten, immer genau, wenn jemand Ungebetenes das Haus betrat.
Alte, schon brüchige Landkarten von Südengland und Nordfrankreich hingen an der Wand. Vielleicht hatte jemand ein Stück davon abgerissen, um zu sehen, ob sich etwas dahinter verbirgt?
So sah der Raum im Überblick aus. Kaum vorstellbar, dass eine ganze Familie hier lebte.
Unglaublich, welche Geheimnisse sich in alten Gebäuden noch verbergen. Wer weiß, wie viele solcher Räume in anderen alten Häusern noch darauf warten, entdeckt zu werden?