Ein US-amerikanischer Soldat kam von einem Einsatz in Korea zurück und landete zunächst in Los Angeles. Sofort rief er seine Eltern an, um ihnen mitzuteilen, dass er noch lebe und sofort heimkommen würde: „Mutter und Vater, ich komme nachhause. Doch ich muss euch um einen Gefallen bitten. Ich habe einen Freund, den ich gerne mitbringen würde“, sagte er. Die Eltern antworteten darauf: „Natürlich! Wir würden uns freuen, ihn kennenzulernen.“
„Es gibt etwas, das ihr wissen solltet“, fuhr der Sohn fort. „Er wurde während des Kampfes sehr schwer verletzt.“ Der Sohn erzählte seinen Eltern daraufhin, dass sein Kumpel einen Arm und ein Bein verloren hätte. „Er kann nirgendwo anders hin, und ich möchte, dass er zu uns kommt“, erklärte er seinen Eltern. Doch diese lehnten seinen Wunsch ab. Sie boten lediglich an, dem besagten Freund dabei zu helfen, eine Unterkunft zu finden.
Doch damit gab sich der ehemalige Soldat nicht zufrieden: „Nein, Mutter und Vater. Ich möchte, dass er bei uns wohnt.“ Mit diesem Satz, den er gesprochen hatte, legte ihr Sohn auf.
Von da an hörten die Eltern nichts mehr von ihm. Einen Tag später erhielten sie einen Anruf von der Polizei. Ihr Sohn sei von einem Gebäude gestürzt und tot aufgefunden worden. Die Beamten vermuteten einen Selbstmord.
Bestürzt über den Tod ihres Sohnes, flogen die Eltern sofort nach Los Angeles, um ihn in der Leichenhalle zu identifizieren. Sie erkannten sofort sein Gesicht, doch dann entdeckten sie etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatten: Ihm fehlten ein Arm und ein Bein. Nun wurde ihnen schmerzlich klar, dass ihr Kind am Telefon von sich selbst gesprochen hatte.
Diese tragische Geschichte macht nicht nur betroffen, sondern trägt ebenso eine Moral in sich. Ein schönes Aussehen ist in der heutigen Gesellschaft überaus wichtig: Wer nicht „schön“ ist oder sogar ein Handicap hat, erlebt nicht selten gravierende Nachteile in Sachen Beziehungen, Karriere und in weiteren Lebensbereichen.
Wenn ein Unfall, das Alter oder eine Krankheit dazu führt, dass sich jemand äußerlich verändert, bekommt er dies häufig von seinen Mitmenschen zu spüren. Doch wir alle sehnen uns nach bedingungsloser Liebe, gerade von den Eltern und anderen nahestehenden Personen. Wer nicht so akzeptiert wird, wie er ist, läuft Gefahr, ausgegrenzt zu werden. Man sollte daher einen Menschen immer so nehmen, wie er ist. Das gilt natürlich auch für einen selbst. Selbstliebe ist der Schlüssel zur Nächstenliebe.