Viele Menschen haben ein Kleidungsstück, das ihnen sehr am Herzen liegt. Oft hängen besondere, unvergessene Erinnerungen daran – seien es Schuhe, in denen man viele Reisen unternommen hat, oder die Jacke, die man zusammen mit seiner ersten Freundin gekauft hat. Selten jedoch kommt es vor, dass mit ein und demselben Kleidungsstück die Erinnerungen von vier Menschen verbunden sind – und das über einen Zeitraum von 85 Jahren.
Die Geschichte eines wirklich besonderen Hochzeitskleids beginnt mit der Mexikanerin Maria de la Peña. Die junge Frau wanderte nach Los Angeles, USA, ein und fand dort ihre große Liebe.
In einem Geschäft für Brautmode sah Maria, selbst eine talentierte Näherin, ein wunderschönes, aber teures – für sie zu teures – Hochzeitskleid. Sie beschloss daraufhin, nach diesem Vorbild ein eigenes Kleid zu fertigten. Im Jahr 1932 heiratete sie in ihrem selbstgenähten Brautkleid und bewahrte dieses Schmuckstück anschließend sicher auf.
Im Jahr 1957 probierte Marias Tochter es für ihre eigene Hochzeit an, entschloss sich jedoch am Ende, es doch nicht zu tragen, weil es ihr nicht richtig passte. Sie behielt aber das Kleid und verstaute es sorgsam.
Es sollten dann mehrere Jahrzehnte vergehen, bis wieder eine glückliche Braut es an ihrem großen Tag tragen würde. Erst Marias Enkelin, Marta Prietto O’Hara, schritt damit im Jahre 1983 vor den Traualtar, nachdem sie das Kleid in einer alten Kiste entdeckt und sich sofort für das traditionsreiche Schmuckstück begeistert hatte.
„Ich hatte das Kleid nie zuvor gesehen. Ich war sofort davon besessen. Das Kleid bin ich. Es ist farbenfroh und wundervoll. Man kann kaum die Augen davon lassen“, schwärmte Marta. Nach ihrer Hochzeit verging viel Zeit, bis die nächste glückliche Frau zu ihrem großen Tag diesen seidenen Traum trug.
Im Jahre 1997 heiratete Martas jüngere Schwester Elena in dem selbstgenähten Kleid ihrer Großmutter. Obwohl es über 60 Jahre zuvor zum ersten Mal getragen worden war, war es immer noch in einem makellosen Zustand. Bis auf kleine Änderungen war es immer noch exakt das Kleid, das Maria 1932 getragen hatte.
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Die bisher letzte in der Reihe der glücklichen Bräute wurde Pilar O’Hara Kassouf, Urgroßenkelin von Maria und Martas Tochter. Sie schloss in diesem Jahr den Bund der Ehe und war selbst begeistert, dass sie in diesem Kleid ihrem Gemahl das Jawort geben würde.
„Ich wusste, dass wir so ein Kleid in der Familie haben“, sagte Pilar. „Wir öffneten den Karton und es fühlte sich so sinnlich an. Ich probierte es an und hatte das Gefühl, als ob es auf mich gewartet hätte. Nachdem ich es das erste Mal angezogen hatte, wusste ich, dass ich es tragen würde.“
Auch Marta war begeistert:
„Meine Großmutter wäre außer sich vor Freude, wenn sie hörte, dass eine ihrer Urenkelinnen ihr Kleid tragen wollte. Ich glaube, sie wäre sehr gerührt. Es erfüllt mein Herz und macht mich so glücklich.“
Über acht Jahrzehnte und vier glückliche Hochzeiten hat dieses Kleid bereits erlebt, und die nächste Generation wartet schon. Wer kann schon von sich behaupten, ein so besonderes Familienerbstück zu haben, an dem so schöne Erinnerungen von vier Frauen hängen?