In Deutschland starben 2020 an oder mit dem Coronavirus wohl über 33.000 Menschen, fast 90 % von ihnen waren über 70 Jahre alt. In den USA kamen im selben Jahr schätzungsweise 342.000 Menschen in Verbindung mit dem Virus ums Leben, die meisten ab 65 Jahre aufwärts. Wer jünger ist, überlebt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Infektion. Leider ist im Leben nichts garantiert, wie die folgende erschütternde Geschichte aus dem US-Bundesstaat Texas zeigt.
Anfang 2020 lebte der kleine Raiden Gonzalez noch glücklich bei seinen Eltern. Doch eine Tragödie nahm ihren Lauf, nachdem sein Vater Adan Gonzalez einen neuen Arbeitsplatz als Lkw-Fahrer gefunden hatte. Der Kollege, der sich um seine Einweisung gekümmert hatte, war krank. Adan beachtete stets alle Sicherheitsmaßnahmen und trug eine Maske. Als er den Zustand des Kollegen in seinem neuen Unternehmen ansprach, wurde ihm schlicht gesagt, dass er sich keine Sorgen machen solle – bei dem Mitarbeiter wurde jedoch bald SARS-CoV-2 festgestellt.
Kurze Zeit später kam heraus, dass auch Adan sich angesteckt hatte. Ihm ging es bald so schlecht, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Sein Zustand verschlimmerte sich Tag für Tag. Sie konnten bald nichts mehr für ihn tun“, sagte Rozie Salinas, Raidens Großmutter. Adan starb am 26. Juni 2020, nachdem er zwei Wochen im Krankenhaus gegen das Coronavirus gekämpft hatte – er war gerade 33 Jahre alt. Raidens Mutter Mariah Gonzalez versuchte ihrem vierjährigen Sohn behutsam den Tod seines Vaters zu erklären. Er verstand, dass sein Vater krank war, und glaubte, dass er nun als Engel weiterlebe.
Nach Adans Tod zogen Mariah und Raiden zu Rozie. Die junge Mutter litt zwar nach diesem schrecklichen Verlust an Depressionen, doch zumindest körperlich hatte sie keine Beschwerden. Auch sie beachtete wie ihr Mann stets alle Sicherheitsmaßnahmen und trug eine Maske. Am Abend des 5. Oktober bemerkte Mariah jedoch Brustschmerzen. Es schien zuerst so, als wären es Panikattacken. Leider verschlimmerte sich ihr Zustand dann sehr schnell. Als Rozie mit ihrer Tochter auf den Krankenwagen wartete, streichelte sie ihre Schulter. „Bitte bleib bei mir“, sagte die 29-Jährige zu ihrer Mutter – die letzten Worte, die Rozie von ihr hörte.
Im Krankenhaus wurde sie positiv auf das Coronavirus getestet. Sie starb trotz ihres jungen Alters ungefähr einen Tag später. „Mir war nicht klar, dass ich sie zum letzten Mal sehen würde. Es passierte alles so schnell, das hat niemand erwartet“, erklärt Rozie erschüttert.
Sie musste Raiden erklären, dass seine Eltern nun Engel seien und im Himmel auf ihn aufpassten. „Er versteht, dass sein Vater krank war, das Virus hatte und jetzt ein Engel ist. Aber er will nicht einsehen, warum seine Mutter nun auch nicht mehr da ist“, meint Rozie.
Weil der kleine Junge kurz darauf fünf Jahre alt wurde, hatten Freunde und Familienmitglieder dabei geholfen, einen unvergesslichen Geburtstag zu feiern, der sein Lieblingsthema ‚Dinosaurier‘ zum Motto hatte – natürlich ohne ihn einem Risiko auszusetzen.
„Wir wollten nur einen besonderen Tag für Raiden vorbereiten. Hoffentlich brachte ihn das für eine Weile auf andere Gedanken“, sagt Rozie. „Seine Eltern waren ein wirklich liebenswürdiges Paar. Sie haben immer gelacht, waren immer gut gelaunt. Es war bei ihnen nie langweilig. Auch Raiden kommt stark nach ihnen. Auch er ist sehr liebenswürdig. Er möchte immer umarmt werden und sagt dann, dass er dich liebt.“
Was für ein schrecklicher Schicksalsschlag für den Kleinen, innerhalb kürzester Zeit beide Eltern zu verlieren. Zum Glück hat er wenigstens eine aufopferungsvolle Oma und andere Familienmitglieder, die sich um ihn kümmern und ihn lieben. Es folgen Links zu weiteren tragischen und ergreifenden Artikeln:
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Quelle: usatoday
Vorschaubilder: ©Facebook/Rozie Salinas ©Facebook/Rozie Salinas