Für viele Kinder von Obdachlosen sind die Zukunftsaussichten düster. Schließlich leben ihnen die Eltern nicht vor, wie eine geregelte Existenz mit einer Wohnung, einem Job und Hobbys eigentlich aussieht. Auch für diese beiden obdachlosen Kinder aus Pasco County im US-Bundesstaat Florida gab es anfangs wenig Hoffnung auf ein besseres Dasein. Sie lebten mit ihren drogenabhängigen Eltern in einem kleinen Zelt vor einer Kirche.
YouTube/ FOX 13 News – Tampa Bay
Pasco County war ebenfalls die Heimat von Kirsten und Ronnie Stewart. Der Pfarrer arbeitete gemeinsam mit seiner Frau in einer Kirche. Die beiden hatten selbst drei Kinder. Eines Tages fanden Kirsten und Ronnie die zwei völlig verwahrlosten obdachlosen Jungen – einer zwei Jahre und der andere sieben Monate alt – zwischen Müllbergen. Sie hatten nicht einmal Kleidung an, sondern nur Windeln. Kirsten und Ronnie kannten deren Eltern sogar, da die beiden oft in der Suppenküche der Kirche eine kostenlose Mahlzeit aßen.
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Kirsten erinnert sich daran, in welch schlechtem Zustand sich die Jungen befanden: „Sie waren übersät mit Insektenstichen. Sie waren so dreckig, dass wir sie baden, abtrocknen und wieder baden mussten. Das Kleinkind hatte keine Socken in den Schuhen an. Als wir ihm die Schuhe auszogen, löste sich sogar die Haut von der Fußspitze ab.“
Das hilfsbereite Ehepaar konnte einfach nicht mitansehen, wie die beiden Jungen dort vor sich hinvegetierten, und fühlten sich verpflichtet, ihnen zu helfen. Ronnie suchte die Eltern der Kinder auf und fragte sie, ob er die beiden mitnehmen könne, um ihnen für die Nacht eine warme Unterkunft zu geben und sie mit Essen zu versorgen. Sie stimmten sofort zu.
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Kirsten und Ronnie brachten die Kinder am nächsten Morgen wie versprochen zurück zu ihren Eltern. Am darauffolgenden Tag verließ das Paar gerade die Kirche, als sie von den Eltern der beiden Jungen überrascht wurden. Ein Sozialarbeiter war auf die verwahrlosten Jungen aufmerksam geworden und wollte den Eltern die Kinder nun wegnehmen. Die genauen Gründe dafür möchten Kirsten und Ronnie zum Schutz der Kinder nicht bekanntgeben.
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Die leiblichen Eltern wollten jedoch auf keinen Fall, dass ihre Jungen in ein Kinderheim kommen. Daher fragten sie Kirsten und Ronnie, ob diese die Jungen kurzfristig bei sich aufnehmen könnten. Obwohl sie bereits drei Kinder hatten, willigten sie ein. Nun leben die beiden Jungen schon seit fünf Monaten bei ihnen, und das Ehepaar entschied sich dafür, die beiden zu adoptieren.
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Ursprünglich hatte sich das Paar noch weitere Kinder gewünscht, doch sechs Wochen bevor sie die zwei Jungen entdeckten, hatte sich für Kirsten leider herausgestellt, dass sie keine Kinder mehr würde bekommen können. Den Fund der obdachlosen Kinder betrachteten die Eltern schließlich als ein Zeichen, dass sie nun doch noch Kinder haben durften.
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Natürlich bedeuten zwei weitere Kinder eine erhebliche finanzielle Belastung. Da Kirsten und Ronnie nicht als offizielle Pflegefamilie der beiden anerkannt wurden, bekommen sie keine staatliche finanzielle Hilfe. Daher haben sie eine Spendenseite eingerichtet, um Geld für die notwendigsten Dinge wie Kleidung und Essen zu sammeln. Auch kostet das Adoptionsverfahren Geld; Anwälte, Anmelde- und Verfahrensgebühren sind zu bezahlen. Bisher sind schon knapp 40.000 Dollar (umgerechnet ca. 36.000 Euro) zusammengekommen. Ihre Freunde und die ganze Gemeinde wünschen dem gutherzigen Elternpaar alles Glück der Welt. Die beiden Kleinen sehen jedenfalls wieder äußerst glücklich und gesund aus.