Sport ist Mord? Derzeit sorgt ein kurioser Fall in den USA für Aufsehen. Zwölf Studenten der Tufts University im Bundesstaat Massachusetts haben sich beim Lacrosse-Training ungewöhnlich schwere Muskelverletzungen zugezogen. Diese können im schlimmsten Fall sogar tödlich enden und es stellt sich die Frage – wie konnte das passieren?
Bei einem Training am Montag, dem 16. September, haben die Studenten unter Leitung eines Absolventen, der eine Navy-SEAL-Ausbildung hat, ein 45-minütiges Training absolviert. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurde anschließend bei zwölf Männern eine sogenannte „Rhabdomyolyse“ diagnostiziert. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Muskelverletzung, bei der es zu einem Zerfall der Muskelfasern kommt. Mögliche Ursachen hierfür sind Muskelquetschungen, Extremsport oder die Einnahme von Medikamenten.
Rhabdomyolyse: Das sind typische Symptome
Betroffene leiden schließlich unter folgenden Symptomen:
- Muskelschmerzen
- Muskelschwäche
- rötlich-brauner Urin
- allgemeines Krankheitsgefühl
- Fieber
- Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
Im schlimmsten Fall kann es bei einer Rhabdomyolyse jedoch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Durch den Zerfall der Muskelfasern gelangt nämlich das Eiweiß Myoglobin ins Blut, welches die Nierenkanälchen verstopfen und die Nierenzellen schädigen kann. Die Folge: akutes Nierenversagen. Im absoluten Extremfall können auch die Leber oder die Lunge Schäden davontragen und es droht ein Multiorganversagen. Bei einer sofortigen Behandlung im Krankenhaus bekommt man die Symptome allerdings recht schnell wieder in den Griff.
Doch wie erging es den zwölf Studenten nach ihrem Lacrosse-Training?
„Haben möglicherweise Organschäden.“
Patrick Collins, ein Sprecher der Universität bestätigte einer Nachrichtenagentur, dass am Freitag, dem 20. September, noch immer fünf der Studenten im Krankenhaus behandelt werden mussten. „In der Zwischenzeit beobachten wir den Zustand des restlichen Teams genau und haben alle Trainingsaktivitäten des Teams verschoben“, so Collins. Welche Umstände zu den Verletzungen des Sportteams geführt haben könnten, ist derzeit noch unklar. Laut der Zeitung „The Boston Globe“ soll der Cheftrainer Casey D‘Annolfo bei dem verhängnisvollen Training nicht anwesend gewesen sein.
Der Nierenexperte Dr. David Leaf vom Brigham and Women’s Hospital zeigt sich gegenüber der Zeitung jedoch besorgt, weil immer noch einige Spieler im Krankenhaus liegen: „Einige von ihnen haben möglicherweise Organschäden“, befürchtet der Arzt. Die Universität hat mittlerweile einen Gutachter beauftragt, der den Fall näher untersuchen soll.
Es bleibt zu hoffen, dass die Studenten bald wieder genesen. Und was auch immer bei dem schicksalhaften Lacrosse-Training geschah – übertreibe es bei sportlichen Aktivitäten nicht! Schließlich willst du weder eine Rhabdomyolyse riskieren, noch deiner Gesundheit schaden.
Quelle: Frankfurter Rundschau
Vorschaubild: ©IMAGO / ZUMA Press Wire
>> Anmerkung der Redaktion <<
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