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Vor 48 Jahren tat ein Mann bei Olympia etwas so Mutiges, dass es sein Leben ruinierte.

Es wird nie jemand erfahren…

Fast jeder kennt dieses symbolträchtige Bild. Wir schreiben das Jahr 1968: Martin Luther King und Bobby Kennedy, Bruder des ermordeten amerikanischen Präsidenten, werden bei einem Mordanschlag getötet. Zu dieser Zeit toben in unzähligen Städten der USA Rassenunruhen und der Vietnam-Krieg ist im vollen Gange. Die Welt steht am Rand eines globalen Konflikts, während im gleichen Jahr die olympischen Spiele in Mexico-City stattfinden.

Jack Thornell / AP

In dieser unruhigen Zeit der Angst setzen zwei Sportler ein Zeichen, das um die Welt geht: Tommie Smith und John Carlos, damals jeweils der schnellste und drittschnellste Mann der Welt, senken den Kopf und reißen eine Faust in die Luft, als bei der Siegerehrung ihre Nationalhymne ertönt. Die Faust ist das Widerstandssymbol der schwarzen Bevölkerung („Black Panther“). Doch was ist mit dem 3. Mann? Es ist der Australier Peter Norman, schnellster Mann in der Geschichte seines Kontinents. Während seine Sportkameraden wegen ihrer Aktion von den Spielen ausgeschlossen werden und zuhause Morddrohungen erhalten, lösen sie eine weltweite Diskussion aus. Was aber niemand weiß ist, dass Peter Norman ihnen dabei beistand. Dafür musste er teuer bezahlen.

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Auch in Australien hat die eingeborene Bevölkerung mit den gleichen alltäglichen Problemen mit Rassismus zu kämpfen wie die afroamerikanische Minderheit in den USA. Zwischen 1905 und 1969 werden den Aborigines über 100.000 Kinder weggenommen. Die australische Regierung zwangsadoptiert diese, um sie zu „zivilisieren“. Norman riskiert deswegen in seiner Heimat viel, wenn er sich mit den Amerikanern verbündet.

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Nach dem Rennen treten die Amerikaner auf Norman zu. Sie wollen wissen, ob er an die Menschenrechte glaubt. Er sagt ja. Womit er das weitere Gespräch dann abschließt, vergessen die zwei nie: „Ich stehe euch bei.“ Die schwarzen Sportler sehen nicht den kleinsten Zweifel oder Angst in Normans Augen. Smith und Carlos tragen den abgebildeten Button. Er steht für die Forderung nach Gerechtigkeit für alle Menschen – ganz im olympischen Sinne.

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Auch Norman will diesen Aufnäher haben. „Ich glaube an das, was ihr macht. Habt ihr so einen auch für mich? So kann ich meine Unterstützung zeigen!“, sagt er zu den Amerikanern. Gemeinsam organisieren sie einen dritten Button für Norman und treten aufs Siegerpodest. Nie zuvor gab es solch eine starke politische Geste bei den olympischen Spielen. Deren Folgen müssen die drei ihr Leben lang ausbaden.

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Die Geschichte ehrt Smith und Carlos. Auf dieser Skulptur bleibt der 2. Platz leer und symbolisiert so auch Normans späteres trauriges Schicksal, eines der wohl traurigsten, das ein Held haben kann.

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Norman hat man förmlich aus der Geschichte radiert. Er wurde aus dem olympischen Team geworfen und musste sich mühevoll mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Er und seine ganze Familie lebten als Außenseiter. Nach einer schlimmen Sportverletzung verfällt er dem Alkohol und Depressionen.

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„Peter hat sich einem ganzen Land gestellt und musste deswegen alleine leiden“, sagt John Carlos über ihn. 2006 stirbt er an einem Herzinfarkt, ohne jemals die ihm zustehende Entschuldigung zu erhalten.

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Smith und Carlos erwiesen ihm die letzte Ehre. Auf seiner Beerdigung waren sie als Sargträger dabei.

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6 Jahre später, viel zu spät, gesteht die australische Regierung dem Toten eine Entschuldigung zu. „Er hat seine Wahl teuer bezahlt“, sagt Tommie Smith. „Es war nicht nur eine simple Geste um uns zu helfen, es war sein Kampf. Er war ein weißer Mann, eine weißer Australier zwischen 2 farbigen Männern, der im Moment des Sieges mit uns und für uns aufstand.“

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Auch 50 Jahre später kämpfen wir noch für die Gleichheit aller Menschen. Norman hat den höchsten Preis für diesen Kampf zahlen müssen, doch damit hat er bewiesen, dass dieser Kampf alle Menschen betrifft. Halte die Erinnerung an seine fast vergessene Tat lebendig, indem du die Geschichte teilst! Die Welt braucht mehr Menschen wie ihn.