In einer Zeit, in der das Einkommen eines Vater oder einer Mutter allein kaum ausreicht, um eine junge Familie zu versorgen, sind Kindertagesstätten – auch bekannt als „Kitas“ – zu einer unverzichtbaren Einrichtung geworden. In diesen erhalten Kinder nicht nur liebevolle Betreuung. Sie haben auch die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu spielen und soziales Miteinander zu erlernen.
WARNUNG: Dieser Artikel enthält Bilder, die auf manche Leser verstörend wirken können.
Aber wenn eine Kita so schlecht finanziert ist, dass die wenigen Erzieher vor lauter parallel zu erledigender Aufgaben nicht merken, wie einer ihrer Schützlinge misshandelt wird, dann läuft etwas ganz schrecklich schief.
Als die junge Mutter Tracy Blinov im Jahr 2017 aus Missoula in Montana (USA) eines Morgens zur Arbeit musste, gab sie ihre damals 7 Monate alte Tochter Eliana in die Obhut der Kindertagesstätte „Busy Hands Daycare“.
Entsetzte Mutter
Doch nur kurze Zeit später klingelte Tracys Handy – es war die Kita-Leitung, die sie bat, schnell vorbeizukommen. Eliana, so erzählte man der entsetzten Mutter, sei von einem anderen Kind gebissen worden.
Tracy eilte, so schnell sie konnte, zurück zu „Busy Hands“. Was sie dort sah, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen: Ihre Tochter war gleich mehrfach gebissen worden!
Das ganze Gesicht
Dass kleine Kinder einander beißen, kommt ziemlich oft vor. Aber Elianas ganzes Gesicht war mit schmerzhaften Bissspuren bedeckt. Wie konnte das passieren, ohne dass die Mitarbeiter der Kita eingriffen?
Aufgebracht verlangte die junge Mutter, das Video der Sicherheitskamera des Horts zu sehen – und was sie dort entdeckte, drehte ihr den Magen um. Das ältere Kind, das ihre kleine Tochter mit Bissen traktiert hatte, konnte das ungehindert über anderthalb Minuten hinweg tun, ohne dass es jemand bemerkte.
Bisse überall
Eliana hatte insgesamt zehn Bissmale auf ihrem Gesicht und Körper. Das damals 2-jährige Kind, das zugebissen hatte, war erst eine Woche zuvor aus einer anderen Kita ausgeschlossen worden, da es auch dort die anderen Kinder immer wieder gebissen hatte.
Da dessen Eltern der „Busy Hands“-Leitung dieses Detail wohlweislich verschwiegen hatten, wussten die Erzieher dort nicht, dass das neue Kind „bissig“ und eine Gefahr für seine Spielgefährten war. Sie beteuerten, dass sie sofort zur Hilfe geeilt seien, nachdem sie Elianas Schreie vernommen hätten.
Die Bisse waren so tief, dass das kleine Mädchen zur Sicherheit Antibiotika bekommen musste. Tracy veranlasste eine Untersuchung, um die Kita-Leitung angemessen zur Rechenschaft zu ziehen. Zum Glück ging es Eliana schnell besser und sie konnte wieder unbekümmert lachen.
Was für ein Alptraum! Jede Erziehungseinrichtung sollte immer mit genug Erziehern ausgestattet sein, damit alle Kinder gut betreut und beschützt werden können. Auch voreinander, wie diese Geschichte zeigt, damit kein Vater und keine Mutter eine solche Situation durchleben muss.
Quelle: Newsner
Vorschaubilder: ©Facebook/Tracy Blinov ©Facebook/Tracy Blinov