Die kleine Angelica Rose Bowering wird am 6. Mai 2018 mit einem sogenannten „Feuermal“ im Gesicht geboren, einer gutartigen Hautveränderung, die aufgrund ihrer roten Farbe auch als „Portweinfleck“ bezeichnet wird. Für ihre 28-jährige Mutter Marianna ist diese kleine Besonderheit jedoch kein wirklicher Makel, ganz im Gegenteil! Voller Liebe für ihr neugeborenes Kind, schreibt sie die rote Verfärbung im Gesicht ihres Babys humorvoll dem Kuss eines Engels zu.
Feuermal: Mutter wehrt sich gegen Mobber
Die junge Mutter hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemals erahnen können, wie grausam und gefühlskalt Mitmenschen sein können, wenn jemand nicht der gängigen „Norm“ entspricht, selbst wenn es sich dabei um ein unschuldiges Neugeborenes handelt.
Marianna und ihr Ehemann Corey aus der australischen Kleinstadt Tanunda sind überglücklich über die Geburt ihrer kleinen Angelica Rose. Dass ihr Kind mit einem kleinen Schönheitsmakel in diese Welt geboren wurde, ist für die stolzen Eltern nicht wichtig. Doch die junge Mutter muss bald feststellen, dass andere Menschen ihrem Baby – aufgrund des Feuermals – oft schockierte Blicke zuwerfen.
Leben mit einem Feuermal
Die 28-Jährige möchte daraufhin Aufklärungsarbeit leisten und beschließt, ihrem Baby ein eigenes Instagram-Profil zu widmen, um in der Gesellschaft ein Bewusstsein für Menschen mit dieser Hautveränderung zu schaffen. Doch die Flut an Hasskommentaren unter den Bildern ihrer kleinen Tochter erschüttert Marianna so sehr, dass sie die Instagram-Seite nur kurze Zeit später wieder löscht.
In einem Interview erzählt Mutter Marianna von den verletzenden Kommentaren, die fremde Menschen auf Instagram unter den Bildern ihres Babys hinterließen:
„Es gab Leute, die schrieben, dass ich sie verstecken solle, dass sie niemals in ihrem Leben einen Freund haben werde oder dass ich sie nicht mit kochendem Wasser hätte spielen lassen sollen. Das Schlimmste, was ich jemals gefragt wurde, war, ob ich ihr Gesicht auf einen heißen Grill gedrückt hätte!“
Doch auch im realen Leben muss sich die 28-Jährige mit gedankenlosen Mitmenschen herumärgern, die ungefragt ihre Meinung kundtun müssen:
„Das für mich persönlich Verletzendste war, als jemand bei einem Fußballspiel zu mir herüberkam, nur um mir zu sagen, dass mein Baby ‚fehlerhaft‘ sei.“
Marianna blickt sowohl mit Sorge als auch mit Zuversicht in die Zukunft von Tochter Angelica:
„Ich mache mir große Sorgen darüber, was sie wohl in ihrer Schulzeit erwarten wird. Aber ich hoffe inständig, dass die Akzeptanz der Gesellschaft für Menschen mit Besonderheiten bis dahin weiter fortgeschritten ist.
Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, dass jemand gemein zu ihr sein könnte. Doch sie ist ein sehr selbstbewusstes kleines Mädchen, das vor nichts Angst hat. Ich bin mir sicher, dass sie alle Herausforderungen, die das Leben ihr stellt, meistern wird. Sie ist so viel mehr als dieser Fleck in ihrem Gesicht. Sie ist ein Mensch und sollte auch so behandelt werden.“
Hasskommentare auf Social-Media-Kanälen nehmen durch die Anonymität der User immer stärker zu. Oft benennen solche Menschen das Recht der Meinungsfreiheit als Grund für ihre Beleidigungen und Hetzereien im Internet. Doch die Menschenrechte wurden nicht geschaffen, um andere Menschen wahllos verletzen und beleidigen zu können, sondern um sie zu schützen. Und kleine unschuldige Kinder wie Angelica sollten erst recht nicht Opfer solcher Internet-Grausamkeiten sein!
Quelle: Daily Mail
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