Martha McClure aus Ronan in Montana (USA) ist 5-fache Mutter und kümmert sich seit über 20 Jahren als Tagesmutter für andere Kinder in ihrer hauseigenen Betreuungsstätte. „Sobald die Mütter ihre Kinder um 6:30 Uhr bei mir abgeben, gehören sie zu mir. Sie sind meine Verantwortung und ich würde sie mit meinem eigenen Leben beschützen“, sagt die 41-Jährige. Doch sie hätte nie gedacht, dass dieser Fall wirklich einmal eintreffen sollte.
Am Morgen des 7. Oktober kommt Francis Joseph Jackson mit seiner Freundin zu Marthas Haus und will seine 3 Kinder mitnehmen. Schon von weitem riecht die Tagesmutter die Alkoholfahne des 31-Jährigen. Der Vater hat schon lange das Sorgerecht für die 3 Kleinen verloren, die bei Verwandten aufwachsen und hat strengstes Kontaktverbot. Als sich Martha deshalb weigert, die Kinder in seine Obhut zu geben, dreht der Mann durch. Er brüllt und beschimpft sie, droht sie vor den Augen der Kinder umzubringen. Das Einzige, woran Martha denken kann, ist ihre Schützlinge in Sicherheit zu bringen. Sie drängt den Mann vors Haus und verschließt die Tür.
Doch damit sollte der Albtraum erst beginnen. Der aggressive Vater wirft ein Dreirad gegen die Fenster des Hauses, um wieder hineinzugelangen. Die 5-fache Mutter stellt sich dem Mann entgegen – doch da nimmt seine 21-jährige Freundin eine Schneeschaufel vom Boden und schlägt sie Martha mitten ins Gesicht. Als die Tagesmutter am Boden liegt, schlägt Francis Joseph Jackson noch einmal auf sie ein und bricht ihr mehrere Knochen im Gesicht, bevor er und seine Freundin schließlich das Weite suchen.
Während ihre Aushilfe die Polizei ruft, verdeckt die schwerverletzte Martha ihr Gesicht, um die Kinder im Haus nicht zu erschrecken. „Sie wissen nicht, was passiert ist“, erzählt die 41-Jährige. „Ich will nicht, dass mein Haus für sie ein Ort wird, an dem etwas Schreckliches geschehen ist. Für viele ist es ihr zweites Zuhause.“ Das Bild von Marthas übel zugerichteten Gesicht dagegen geht um die ganze Welt und überall wird sie als Heldin gefeiert.
„Für mich war das nicht heldenhaft“, erklärt die Amerikanerin. „Für mich war es etwas, was ich tun musste. Ich bin die Mutter dieser Kinder, solange sie bei mir sind. Ob ich wusste, das er mir wehtun würde? Ja. Habe ich gehofft, er würde es nicht tun? Natürlich. Aber würde ich es wieder tun? Auf jeden Fall! Es ist das, was jede Mutter tun würde.“
Die beiden Täter sind inzwischen gefasst und werden für ihre Greueltaten bestraft. Martha McClures Wunden verheilen zwar langsam, aber stetig. Und was nicht nur ihr am Wichtigsten ist: Kein Kind ist zu Schaden gekommen.