Kindesmisshandlung ist wohl das schlimmste Verbrechen, dessen man sich schuldig machen kann. Unvorstellbar, dass man ausgerechnet ein wehrloses Baby verprügeln will. Doch genau so ist es der kleinen Marie aus Atlanta in Georgia, USA, ergangen.
Der Freund ihrer biologischen Mutter verprügelte sie, als sie noch ein Baby war – und zwar so schwer, dass er ihr die Wirbelsäule brach und sie mit 8 Monaten von der Hüfte abwärts gelähmt war. Als die Sozialarbeiter schließlich kamen, um Marie zu retten, litt sie an 14 schweren Frakturen.
Ins Waisenhaus
Zunächst kam sie in ein Waisenhaus, dann wurde sie von Michelle Surprenant adoptiert. Ihre leibliche Mutter und deren Freund bekamen Haftstrafen, da sich beide der schweren Kindesmisshandlung und unterlassener Hilfeleistung schuldig gemacht hatten.
Die nun 9-jährige Marie sitzt im Rollstuhl, die Spuren der Misshandlungen bleiben für immer sichtbar. Doch sie hat ein liebevolles und behütetes Zuhause und keine bewusste Erinnerung mehr an das, was man ihr als Baby angetan hat.
Dafür dankt sie ihrer Adoptivmutter und den Sozialarbeitern, die sie vor dem Tod durch Misshandlung gerettet haben. Mit einem Brief wendet sie sich nun an die Menschen, die damals entschieden haben, sie aus ihrem brutalen Elternhaus zu retten:
Ihr Brief
„Liebe Sozialarbeiter und Polizisten,
Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mir ein neues und warmes Umfeld schenkten. Jetzt habe ich ein nettes Zuhause und drei Mahlzeiten am Tag. Hier schreibt Marie Rose Surprenant. Als ich ein Baby war, wurde ich verletzt, und Sie betreuten meinen Fall. Ich konnte nicht laufen, weil meine Wirbelsäule gebrochen war und nicht mehr geheilt werden konnte. Also fragten Sie mich in der Notaufnahme, wie ich verletzt wurde. Aber der Freund meiner Mutter log und sagte, ich sei aus dem Bett gefallen. Dann haben Sie sich eingemischt und meinen Fall gelöst und nicht zugelassen, dass dieser schlimme Kerl je wieder mir oder jemand anderem wehtun konnte.
Ich glaube, wenn Sie mir nicht geholfen hätten, wäre mein Leben immer noch einsam und schrecklich. Denn ’sie‘ würden mir nicht helfen, mir nichts zu essen geben und mich schlagen, wenn ich weine. Aber jetzt geht es mir sehr viel besser. Jetzt habe ich ein sicheres Umfeld. Und ich bin von klugen Menschen umgeben.
Jetzt ist mein Leben so viel besser. Das Einzige, was mich wahnsinnig macht, ist unsere Hündin Jo. Sie schnarcht so laut wie ein Staubsauger und klingt wie ein alter Mann. Ich habe auch zwei Katzen namens Gypsy und Mr. Fluffy. Gypsy ist ganz grau und hat grüne Augen. Sie liebt es, mit Stoffmäusen zu spielen, sie mag Kratzbäume, ist sehr neugierig und mag es, uns die ganze Zeit zu beobachten.
Und Mr. Fluffy ist ein schwarzweißer Kater, der auch grüne Augen hat. Er liebt es, den ganzen Tag in seinem Liegestuhl zu liegen und von 10 Uhr morgens bis nachmittags um 17 Uhr zu schlafen. Ich liebe unsere Haustiere, aber ich liebe auch Echsen. Meine Lieblingsechse ist eine Bartagame. Meine Klasse hat ein Schulhaustier, und zwar eine Bartagame namens Mr. Cuddles.
Ich wünsche mir, dass Sie mit dem weitermachen, was Sie tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, damit Kinder sich beschützt fühlen können. Ich wünsche mir auch, dass Sie, egal wie groß oder klein ein Fall ist, ihr Möglichstes tun werden und den Kindern helfen. Alles Liebe, Marie.“
Marie hofft immer noch, eines Tages laufen zu können. Sie ist umgeben von Menschen, die sie lieben und beschützen und auf ihrem Weg unterstützen. Und das ist das, was wirklich zählt.
Vorschaubilder: ©Midjourney / Dieses Bild wurde mit der Unterstützung einer KI erstellt