Als Liz Dunn aus dem US-Bundesstaat Texas in den 1980er-Jahren das erste Mal George Hooker begegnet, ist sie gerade einmal 17 Jahre alt. Die beiden haben gerade mit dem College begonnen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch George braucht eine Weile, bis er den Mut aufbringt, Liz wirklich anzusprechen. Als er es tut, ist es der Beginn einer unglaublichen Beziehung. Keiner von beiden ahnt, welche Überraschungen das Leben für sie bereithalten wird.
Das junge Paar ist schwer verliebt und bleibt zwei Jahre lang zusammen. Doch sie sind beide noch sehr jung und suchen nach ihrem Platz im Leben. Als Liz 19 Jahre alt ist, trifft sie eine Entscheidung, die alles verändern wird.
Liz sieht ein, dass die Universität nicht ihr Lebensweg ist, und geht stattdessen zur Armee. Sie schreibt George noch ein paar Briefe, dann berichtet sie ihm, dass sie jemand anderen kennengelernt habe. Damit kommt ihre Beziehung zu einem abrupten Ende. Liz heiratet schließlich den Mann, den sie neu kennengelernt hat, und bekommt mit ihm ihre erste Tochter Sarah. Die Familie zieht in die Nähe von Houston, wo Sarah zu einem lebhaften Mädchen heranwächst. Doch als Liz zum zweiten Mal schwanger ist, zerbricht ihre Ehe unerwartet. Ihr Mann zieht aus und nun steht Liz mit der kleinen Sarah, schwanger und allein da.
Doch damit nicht genug: Denn Liz ist nicht nur mit einem einzigen Kind schwanger, sie wird Drillinge auf die Welt bringen! Sie freut sich, hat aber gleichzeitig wahnsinnige Angst davor, vier Kinder allein großzuziehen. Und dann, viel zu früh, platzt in der 23. Schwangerschaftswoche ihre Fruchtblase. Die Wehen setzen ein. Die Ärzte versuchen noch, die Geburt wenigstens ein bisschen zu verzögern, doch nach wenigen Tagen bringt Liz per Kaiserschnitt die drei winzigen Mädchen Emma, Sophie und Zoe auf die Welt.
Jede von ihnen wiegt gerade einmal ein Pfund. Offenbar als Folge der viel zu frühen Geburt sind die Mädchen außerdem blind. Da sie noch zu klein sind, um allein überleben zu können, müssen sie zur Behandlung im Krankenhaus bleiben. Dort bekommen sie verschiedene Medikamente, unter anderem auch Antibiotika, die schwere Komplikationen auslösen: Ihr Gehör wird schwer geschädigt. So schwer, dass sie schließlich im Alter von zwei Jahren komplett taub sind. So kommt nach der Dunkelheit schließlich die Stille dazu. Das bringt ihnen die fragwürdige Ehre ein, die einzigen Drillinge weltweit zu sein, die sowohl blind als auch taub sind.
Da sie ständige Pflege benötigen, ist Liz bald am Ende ihrer Kräfte. Sie weiß nicht, wie es weitergehen soll.
An Arbeitengehen ist nicht zu denken. Sie kümmert sich in Vollzeit um ihre Kinder. Es sieht nicht gut aus für die alleinerziehende Mutter und ihre Familie.
Doch dann wird sie auf einmal völlig aus dem Nichts von George kontaktiert. Nach über 10 Jahren Pause möchte sich Liz’ Jugendliebe noch einmal mit ihr treffen. Liz ist total aufgeregt, verspürt sowohl Freude als auch Furcht. Was wird George nur zu ihrem Leben sagen?
Für George ist es jedoch genau wie früher: Beim ersten Anblick von Liz verliebt er sich in sie. Aber Liz hat immer noch Angst, denn noch weiß George nichts von ihren Kindern. Seine Entscheidung, als sie es ihm schließlich erzählt? Sofort zur Stelle zu sein und nicht nur Liz als Partner zur Seite zu stehen, sondern sich liebevoll um ihre Kinder zu kümmern und sie mit großzuziehen.
Schlagartig verbessert sich die Situation für alle. George und Liz heiraten, gemeinsam kümmern sie sich um die Kinder. Mithilfe spezieller Hörgeräte können diese mittlerweile einige Dinge hören und große Fortschritte in ihrer Entwicklung machen.
Über diese ungewöhnliche Familie wurde weltweit berichtet. Hier kannst du nun die englischsprachige Dokumentation „Through Your Eyes” („Durch deine Augen“) anschauen und mehr über diese bewegende Geschichte erfahren.
Was für eine Story! Dass Liz und George sich nach so langer Zeit wiedersehen und erneut ineinander verlieben, ist einfach wunderschön. Es ist auch toll, dass George sich nicht hat abschrecken lassen, sondern dazu entschlossen hat, an Liz’ Seite zu bleiben. Natürlich haben beide ständig Angst, nicht genug für die Mädchen zu tun, doch jeder, der sie sieht, erkennt sofort, was für einen tollen Job sie machen. Sarah, Emma, Sophie und Zoe können sich wirklich glücklich schätzen, solche Eltern zu haben.