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In ihren ersten Lebensjahren war Elizabeth Huffer aus Fort Wayne im US-Bundesstaat Indiana ein ganz normales, glückliches Mädchen. Das ändert sich schlagartig, als bei ihr im Alter von fünf Jahren die seltene Erbkrankheit Neurofibromatose 1 diagnostiziert wird. Zuerst verläuft die Krankheit noch eher harmlos und Elizabeth bekommt lediglich ein paar Muttermale. Doch als sie in die Pubertät kommt, verschlimmert sich die Situation dramatisch. Bald bilden sich am ganzen Körper kleine Pusteln und Knoten. Ihre Klassenkameraden sind erbarmungslos und machen aus ihrem Vornamen Elizabeth das fiese Wortspiel Lizard Breath („Echsen-Atem“). Da beschließt sie, sich von nun an Libby zu nennen.
Die Krankheit ist zu dieser Zeit zum Glück nicht gefährlich für Libby und scheint erst einmal zu stagnieren, bis sie erwachsen ist. Schließlich hat sie sogar einen Freund, aber immer wieder bekommt sie Krankheitsschübe, die dazu führen, dass sich ihr Zustand weiter verschlechtert. Bald hat Libby beinahe 6.000 der winzigen Tumore am ganzen Körper. Es handelt sich bei ihnen zum Glück nicht um bösartige Krebsgeschwüre, dennoch bereiten sie ihr Schmerzen und belasten die arme Libby jeden Tag. Nachdem das Mobbing in der Schulzeit ihr Selbstbewusstsein bereits stark geschwächt hat, leidet sie sehr unter den ständigen Blicken der Leute, wenn sie nach draußen geht. Sie hat zudem große Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden.
Nach und nach schränkt sich Libby aus Scham immer stärker selbst ein und verhüllt ihren Körper immer weiter. Mit 16 trägt sie zum letzten Mal einen Bikini, heute, mit 44, zeigt sie die meiste Zeit so wenig Haut wie möglich. Aber immer wieder kämpft sie gegen Vorurteile und Ängste an. Kindern erzählt sie meist, sie sei „von Engeln geküsst worden“, bei Erwachsenen erklärt sie ihre Krankheit und betont, dass sie nicht ansteckend ist. Zudem hat sie sicherheitshalber oft Broschüren dabei, die detailliertere Informationen enthalten.
Libby versucht trotz allem, eine positive Einstellung zum Leben zu behalten, aber ständige Schmerzen und starke Depressionen bedeuten einen harten Kampf. Mit brüchiger Stimme erzählt sie: „Meine Zukunft ist komplett ungewiss. Je älter ich werde, desto mehr von den Pusteln bekomme ich.“ Sie nimmt zwar mittlerweile 13 verschiedene Medikamente ein, die jedoch alle nicht richtig helfen.
Über die Jahre unterzog sich Libby immer wieder anstrengenden und schmerzhaften Operationen, in denen ihr unzählige Tumore und Narbengewebe entfernt wurden. Als es scheint, dass ihr ganzes Leben aus diesem Kreislauf bestehen werde, hört sie von einer neuartigen Technologie namens Elektrodesikkation, bei der mit Hochspannungsstrom gearbeitet wird. Dabei werden die Tumorzellen unter den Nerven entfernt, die für das stete Nachwachsen sorgen. Mithilfe einer Spendenaktion im Internet hat Libby das Geld für den Eingriff bald beisammen und möchte in naher Zukunft die Operation durchführen lassen. Sie hofft auf ein schmerzfreies Leben. In der amerikanischen Sendung „The Doctors“ erzählt sie: „Mein ganzes Leben bestand aus Schmerzen. Nie habe ich mich als schön empfunden. Ich bin mir sicher, dass der Eingriff mir helfen wird, mich wohler in meiner Haut zu fühlen.“
In folgendem Video erfährst du mehr über Libbys Leidensgeschichte und wie sie der Zukunft entgegenblickt (auf Englisch):
Nachdem sie jahrelang gelitten und gekämpft hat, scheint es endlich einen Silberstreif am Horizont zu geben. Libby hofft, dass sie nach dem Eingriff endlich ein normales Leben führen kann und mit neuem Selbstbewusstsein im Leben stehen wird. Alles Gute für Libby! Hoffentlich wird die Operation ein voller Erfolg.