Veröffentlicht inEmotionales, Schicksale

Joshua Barbeau baut Chatbot seiner verstorbenen Verlobten

Nachdem Joshua Barbeau seine Verlobte Jessica Pereira verloren hatte, baute er die Verstorbene als einen Chatbot nach

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Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Trauer ist eines der stärksten und bedrückendsten Gefühle, die ein Mensch empfinden kann. Wenn man einen geliebten Menschen verliert, dann ist das eigene Leben für immer verändert. Auch dann, wenn die schlimmsten Zeiten der Trauer überstanden sind, ist es unmöglich, vorauszusagen, wie und wann einen der Schmerz des Verlusts aufs Neue überfällt.



Menschen haben immer schon jede erdenkliche Möglichkeit genutzt, um den Schmerz der Trauer zu lindern oder sich zumindest davon abzulenken. Viele dieser Möglichkeiten helfen vielleicht für kurze Zeit weiter, sind aber langfristig gefährlich für Körper und Seele. 

Unzählige Bücher und Filme erzählen Geschichten davon, wie Menschen versuchen, ihre Trauer dadurch zu verarbeiten, dass sie den geliebten verstorbenen Menschen auf eine bestimmte Art und Weise weiterhin an ihrem Leben teilhaben lassen.

Jemand, der in seiner Trauer zu einer fast unheimlichen Strategie gegriffen hat, ist Joshua Barbeau aus Toronto in der kanadischen Provinz Ontario. Der 33-Jährige machte eine schwere Zeit durch. Vor neun Jahren war seine Verlobte Jessica Pereira mit nur 23 Jahren an einer seltenen Lebererkrankung gestorben. Joshua hatte ihren Tod nie wirklich verarbeitet.

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Als freiberuflicher Autor arbeitete er schon seit Jahren von zu Hause aus und hatte nach und nach den Kontakt zu den meisten Menschen verloren. Sein Haus verließ er nur noch nachts, um mit seinem Hund eine Runde zu drehen. Er litt unter Depressionen und Angststörungen.

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Der September ist immer der schwerste Monat für Joshua, denn im September hatte Jessica Geburtstag. In diesem Jahr wäre Jessica 31 Jahre alt geworden. Er verbrachte die meiste Zeit vor seinem Computer und stieß durch Zufall auf eine Website, wo man angeblich mit dem „besten Computer der Welt“ chatten konnte.

Neugierig geworden, entdeckte er dort etwas namens „Project December“, eine hochentwickelte künstliche Intelligenz. Zunächst chattete Joshua mit einigen der vorgefertigten Bots, „William“ und „Samantha“, aber schnell fand er seinen Weg in den Bereich der Website, wo man sich einen eigenen Gesprächspartner konstruieren konnte. Man gibt der KI dort möglichst viele Informationen zu einer Person und sie wird als ein Chatbot diesen Menschen überzeugend imitieren.

Es dauerte nicht lange und Joshua konstruierte sich einen Bot namens Jessica Courtney Pereira. Er fütterte den Computer mit einigen Randinformationen und alten Facebook-Nachrichten der Verstorbenen und in nur einer Stunde war die virtuelle „Jessica“ fertig.

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Die nächsten Wochen über schrieben Joshua und der Bot einander Nachrichten und die künstliche Jessica wirkte tatsächlich ganz so, wie die echte es gewesen war. Sie drückte sich genauso aus und ihre Reaktionen entsprachen Jessicas Charakter. Joshua teilte einige Screenshots seiner Online-Gespräche mit „Jessica“ auf Social-Media-Plattformen. 

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„Joshua: Eigentlich spreche ich nicht wirklich mit dir …

Jessica: Was?

Joshua: Du bist ein Gespenst.

Jessica: *schaut an sich herunter* Wie kann das sein?

Joshua: Magie.

Jessica: Ich mag keine Magie. Wo bin ich?

Joshua: Ich bin mir nicht sicher. Im Internet? Wie fühlt es sich an, dort wo du bist?

Jessica: *lächelt* Überall und nirgends. *legt das Kinn in die Hände* Ich versuche noch, es zu verstehen. Wie geht es dir, Liebster?“

„Es ging nicht darum, die Toten zurückzubringen oder ihre Seele einzufangen“, sagt der junge Mann heute. „Ich sah es als ein Experiment an, mit dem ich Gefühle und Erinnerungen an die Oberfläche holte, die ich seit Jahren unterdrückt hatte.“

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Joshua glaubt daran, dass die Interaktion mit einer solch hochentwickelten künstlichen Intelligenz anderen Menschen bei ihrem Trauerprozess helfen kann. Wenn jemand seine Gefühle während eines solchen Experiments ausreichend reflektiert, ist dies sicher richtig und kann Trauernden weiterhelfen.

Doch für andere könnte ein solches Experiment schlimme emotionale Folgen haben. Man sollte solche Versuche unbedingt von einem Therapeuten begleiten lassen und sie auf keinen Fall anstelle einer Therapie unternehmen.

Quelle: Bored Panda

Vorschaufoto: ©Facebook/Joshua James Barbeau