Starla Medlock und Jeannie Toomey sind zwei Schwestern, die ihr Leben lang nach ihrer Mutter gesucht haben.
Als ihr Vater John Thompson ihre Mutter Lani kennenlernte, diente er gerade bei der amerikanischen Luftwaffe und war in Vietnam stationiert. Die beiden heirateten jung und zogen gemeinsam nach Columbus, im Bundesstaat Ohio (USA). Im Jahr 1973 bekamen sie Starla und zogen dann berufsbedingt nach England um, wo ein Jahr später die jüngere Tochter Jeannie geboren wurde.
Doch die Beziehung der Eltern hielt nicht lange und sie ließen sich scheiden. Damals waren die Schwestern gerade erst ein bzw. zwei Jahre alt. Ihr Vater erhielt das volle Sorgerecht und zog mit ihnen zurück in die USA.
„Er sagte, sie könne nicht gut Englisch sprechen und sie glaubte, dass er uns als Amerikaner und Soldat ein besseres Leben bieten könne, als sie“, erinnert sich Starla an ihren inzwischen verstorbenen Vater.
Starla and Jeannie sehnten sich ihr ganzes Leben lang nach ihrer verlorenen Mutter. Sie baten ihren Vater, ihnen bei der Suche nach ihr zu helfen. Doch im Nachhinein sind sie nicht überzeugt, dass er sich wirklich darum bemühte. „Ich glaube, er hat versucht, uns zu beschützen, oder vielleicht hatte er auch Angst, seine Töchter zu verlieren“, überlegt Jeannie. Ihre Nachforschungen liefen immer wieder ins Leere.
Nach Jahren der vergeblichen Suche in Datenbanken und Gemeindeverzeichnissen gaben die Schwestern ihre Bemühungen schließlich auf. Sie hatten einfach zu wenige Informationen, um den Verbleib ihrer Mutter ermitteln zu können und der emotionale Stress machte ihnen zu sehr zu schaffen. Jeannie und Starla sind inzwischen 42 und 43 Jahre alt.
Doch in den letzten Dezembertagen des Jahres 2016 bekommt Starla eine Nachricht auf Facebook. Das Erste, was sie von der Nachricht sieht, ist ein beigefügtes Babyfoto von ihr und Jeannie.
Mark Szarmach, der neue Partner ihrer Mutter Lani hat ihr geschrieben. Lani lebt mit Mark in der Stadt Pueblo, im Bundesstaat Colorado – in den USA. Lani hat ebenfalls nie aufgehört, nach den Schwestern zu suchen, aber auch genauso erfolglos. Wie Mark berichtet, sprach sie immer wieder von ihren Töchtern, vermisste sie schmerzlich und weinte sich oftmals in den Schlaf.
Mark begann, ihr bei der Suche zu helfen, und wird schließlich fündig: Er findet Jeannies Profil auf Facebook. Er schaut durch ihre Fotos und sieht dasselbe Babyfoto der beiden Schwestern, das auch seine Frau immer bei sich trägt. Als er zu Lani läuft und ihr den Laptop mit dem Bild zeigt, beginnt sie laut zu schluchzen.
Zu Neujahr fliegen Mark and Lani nach Kansas City und Lani sieht ihre Töchter nach 42 langen Jahren endlich wieder. Die wiedervereinte Familie fällt sich überglücklich in die Arme.
Sie haben fröhliche Pläne für ihre gemeinsame Zeit. „Ich werde für sie kochen. Ich habe so lange darauf gewartet, für sie zu kochen“, strahlt Lani.
Die ganze Geschichte des unglaublichen Wiedersehens kann hier angeschaut werden (auf Englisch):
„Wunder geschehen tatsächlich!“ freut sich Jeannie. „Gebt die Hoffnung nicht auf. Sie geschehen vielleicht nicht heute oder morgen, aber sie geschehen, und wir sind der Beweis.“
Wie Recht sie hat, und wie wunderbar für diese Familie.