Jamie Gehrlich aus Ohio (USA) hat einen ganz besonderen Hund: Spike, so der Name des freundlichen Pitbulls, ist seit 2007 ihr treuer Begleiter. Einen besseren Hund können sich Jamie und ihr Freund Jason nicht vorstellen:
„Er ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein sanfter Riese. Leider haben viele Menschen sofort Vorurteile, wenn sie einen Pitbull sehen. In Wirklichkeit ist Spike sehr entspannt und liebt jeden, dem er begegnet. Seitdem wir ihn haben, ist er mein Beschützer und mein bester Kumpel“, erzählt die 33-Jährige.
Das bewies Spike auch im Mai 2016, als für Jamie eine sehr schwere Zeit begann. Bei ihr wurden zwei Arten von Gebärmutterhalskrebs entdeckt. Am Tag der Diagnose brach für das Paar eine Welt zusammen. Auch Spike schien zu spüren, dass etwas nicht in Ordnung war:
„Ich glaube wirklich, dass er vom Krebs wusste. Die letzten Monate vor meiner Diagnose folgte er mir in jedes Zimmer und blieb stets an meiner Seite. Ich weiß noch, wie ich scherzhaft zu Jason sagte, dass entweder der Hund oder ich sterben würde, denn er ließ mich nicht für eine Sekunde allein“, erklärt Jamie.
Glücklicherweise konnten die Tumore entfernt werden. Zweimal wurde die 33-Jährige operiert und immer war Spike danach an ihrer Seite: „Wir haben ein ziemlich hohes Doppelbett, in das ich mich nach den Eingriffen nicht so einfach hineinlegen konnte. Daher bin ich eine Weile aufs Sofa umgezogen. Spike hat das Wohnzimmer quasi diese ganze Zeit nicht verlassen. Er lag entweder vor dem Sofa oder folgte mir in die Küche, um aufzupassen. Er kuschelt gerne mit mir oder schläft auf meiner Brust wie ein Baby. Ich fühle mich in seiner Nähe immer entspannt.“
Dann geschah eine kleine Tragödie: Während es Jamie immer besser ging, verschlechterte sich Spikes Gesundheitszustand. Im November 2017 schien er an einem Harnwegsinfekt zu leiden. Ein Tierarzt verschrieb ihm einige Medikamente, doch die Heilung blieb aus – der Pitbull wurde zunehmend lethargisch.
Nach einer weiteren Untersuchung kam die Ursache von Spikes Leiden zum Vorschein: Blasenkrebs. Genau wie im Mai 2016 brach für das Paar wieder eine Welt zusammen:
„Als wir am Tag der Diagnose nach Hause kamen, konnte es Spike nicht halten und machte in die Küche. Das war ihm noch nie passiert. Er sah uns mit sehr traurigen Augen an – als wolle er sagen, dass es ihm leidtue. Wir lagen später mit ihm zusammen auf dem Boden und weinten“, erinnert sich Jamie.
Weil sich der Tumor an einer schwer erreichbaren Stelle gebildet hatte, war an einen Eingriff nicht zu denken. Deshalb entschlossen sich Jamie und Jason für eine Chemotherapie, auch wenn sie Spikes Leben nur verlängern, ihn aber nicht dauerhaft heilen würde. Zwei Monate gaben ihm die Ärzte noch.
In der Zwischenzeit hatten die Hochzeitsvorbereitungen des Paares begonnen. Für die 33-Jährige war jedoch eine Sache am wichtigsten: „Dass Spike meine Hochzeit erleben würde, war mein größter Wunsch“, erzählt Jamie.
Und – wie durch ein Wunder – blieb der lebensfreudige Pitbull viel länger als zwei Monate am Leben. Glücklicherweise durfte er die Hochzeit seines Herrchens und Frauchens miterleben und ist trotz seiner Krankheit noch immer ziemlich munter.
Obwohl Jamie sich sicher ist, dass irgendwann der schreckliche Tag kommen wird – Spike wird immer in ihrem Herzen bleiben. Für sie ist er der beste Hund, den man sich wünschen kann.