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33-Jähriger macht nach 20 Jahren Colasucht kalten Entzug.

Unfassbar, was dieser Stoff mit dem Körper macht

Alkoholsucht, Medikamentensucht und Esssucht sind traurige und leider nur allzu bekannte Phänomene. Aber Colasucht? Kann man wirklich von einem Erfrischungsgetränk abhängig werden? Man kann, wie dieser bewegende Erlebnisbericht bestätigt.

Wie viele andere Deutsche ist Olli aus Berlin ein riesiger Fan dieser Limo. Fan ist eigentlich noch untertrieben, er ist buchstäblich süchtig nach Cola. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr gönnt er sich jeden Tag mehrere Gläser des süßen Getränks. „Zwei bis 2,5 Liter kommen da jeden Tag zusammen“, erzählt er. Morgens nach dem Aufstehen zum Wachwerden, gegen das Mittagstief und abends auf der Couch beim Filmgucken: Die Cola ist sein ständiger Begleiter. Dem jungen Mann ist deren hoher Zuckergehalt durchaus bewusst, jedoch nicht, welche Wirkung das ebenfalls enthaltene Koffein auf seinen Körper hat. Erst ein Besuch beim Arzt zeigt ihm, wie sehr sein Körper unter der ungesunden Flüssigkeit litt, ohne dass er etwas davon mitbekam.

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Daher ist Olli richtiggehend schockiert, als sein Arzt ihm erläutert, dass sein Colakonsum dafür gesorgt habe, dass sein Körper an starkem und gefährlichem Kalium- und Kalziummangel leide und er im wahrsten Sinne des Wortes „süchtig“ nach dem aufputschenden Koffein des Getränks sei. Koffein und Phosphor – Inhaltsstoffe der Cola – entziehen dem Körper nämlich Kalium, was längerfristig die Muskeln schwächt und die Knochen porös machen kann. Auf Ollis Frage, wie lange er nun auf seine geliebte Cola verzichten müsse, damit sich sein Körper wieder erholen könne, antwortet der Arzt dem 33-Jährigen mit zwei einfachen, aber drastischen Worten: „Für immer“.

Olli beschließt, sich von dem bitteren Ergebnis der Untersuchung nicht unterkriegen zu lassen und stattdessen etwas für seine Gesundheit zu tun. Von einem auf den anderen Tag hört er auf, Cola zu trinken, und startet parallel sein Youtube-Projekt „20 Jahre Colasucht – und jetzt ist Schluss“. Dabei filmt er sich jeden Abend und berichtet 30 Tage lang, wie er den Koffeinentzug verkraftet. Was für Außenstehende vielleicht etwas albern klingt, ist für Olli aber sogar härter, als er jemals gedacht hätte.

Youtube/Olli Froehlich

Tag 2: Bereits am zweiten Tag, an dem Olli auf Cola verzichtet, quälen ihn starke Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome wie Erschöpfung und Gliederschmerzen. Dem Körper fehlt das Koffein, welches er die letzten 20 Jahre jeden Tag in Form von Cola bekommen hat.

Tag 5: Die Kopfschmerzen sind weitgehend verschwunden, aber die Grippesymptome und nun auch eine Lichtempfindlichkeit beherrschen Ollis Alltag. Nur langsam scheint es bei dem jungen Mann bergauf zu gehen. Gerade beim Mittagessen hat Olli immer noch großes Verlangen nach einem Glas Cola.

Tag 10: Nach den Erfolgen der ersten Woche gibt es am 10. Tag einen herben Rückschlag: Die Migräne – inklusive Kopf- und Nackenschmerzen – ist zurück. Zweifel kommen auf, ob der Entzug die richtige Entscheidung war. Denn mit einem Schluck Cola könnte der 33-Jährige diese Entzugserscheinungen mildern. Aber Olli betont in seinem Video: „Ich bin ein Ganz-oder-gar-nicht-Mensch, deshalb zieh ich die Sache mit dem Cola-Entzug durch!“

Tag 14: Obwohl Olli seit 8 Jahren keinen Alkohol mehr trinkt, fühlt er sich seit einigen Tagen jeden Morgen total verkatert: Schlappheit und Antriebslosigkeit begleiten ihn den Tag über. Eine positive Entwicklung ist jedoch, dass der 33-Jährige mehr Appetit hat und dadurch auch schon 1 Kilo zugenommen hat.

Youtube/Olli Froehlich

Tag 19: Die Tage werden immer besser, die Lust auf Cola ist jedoch immer noch da. Sein Körper hat sich auch verändert: Olli hat weniger Augenringe, sein Gesicht sieht insgesamt gesünder aus und seine Lust auf Sport bringt ihn dazu, mit leichtem Hanteltraining anzufangen.

Tag 21: Der erste Tag, an dem Olli kein Verlangen nach Cola hat. Sogar beim Mittagessen denkt er nicht an sein ehemaliges Lieblingsgetränk. Hundertprozentig ist es noch nicht überstanden, jedoch geht es Olli nach drei Wochen „kaltem Entzug“ immer besser.

Tag 28: Schlechter Schlaf ist immer noch Ollis nächtlicher Begleiter, dennoch geht es weiter aufwärts und er macht sich viele Gedanken um seine ehemalige „Droge“: „Ich merke, dass ich immer mehr Abneigungen gegen Cola bzw. die Auswirkungen entwickle. Dennoch will ich das Getränk nicht verteufeln oder Leute bekehren. Jeder ist für sich und seinen Körper selbst verantwortlich.“

Tag 30: Nach 30 Tagen „kaltem Entzug“ zieht Olli ein Fazit und veröffentlicht schließlich sein letztes Video. Darin erzählt er: „Ich bin so froh, dass ich diesen Entzug machen musste, und bereue es, dass ich es nicht schon vor Jahren von selbst gemacht habe.“ Im letzten Video berichtet Olli überglücklich, dass er das erste Mal seit Jahren wieder Basketball gespielt hat. Er erklärt außerdem: „Früher hab ich gegessen, weil man eben essen muss. Mittlerweile spüre ich richtigen Hunger und genieße, was da auf meinen Teller kommt.“ Diese Auswirkung hat wiederum zur Folge, dass Olli einige Kilo zugenommen hat und auch sein Gesicht fülliger und gesünder aussieht.  

Instagram/olli_froehlich

Die Qualen der ersten Tage haben sich ausgezahlt. Vergleicht man die anfänglichen Bilder mit den letzten, sieht man deutliche Unterschiede: Augenringe und müde Augen sind verschwunden und haben ein fülligeres und freundliches Gesicht hinterlassen. Die Auswirkungen des Cola-Verzichts sind wirklich beeindruckend. Olli bemerkt Veränderungen, die er früher nie als Problem angesehen bzw. einfach als normal bezeichnet hätte.

  • Er fühlt sich lebendiger.
  • Er fühlt sich fitter.
  • Er kann sich besser konzentrieren.
  • Er ist weniger aufbrausend.
  • Seine Verdauung funktioniert besser.
  • Sein Appetit ist größer.
  • Er sieht weniger müde aus.
  • Er wird zwar schneller müde, aber ist nicht total k.o.

Hier ist das Video, in dem du dir Ollis Fazit nach 30 Tagen Entzug anschauen kannst:

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Abschließend sei noch erwähnt, dass in Deutschland jährlich so viel Cola getrunken wird wie in keinem anderen europäischen Land. Ursprünglich war das beliebte Erfrischungsgetränk im Jahre 1886 von einem Apotheker eigentlich als Medizin gegen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Impotenz entwickelt worden.

Ollis Geschichte ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Einerseits zeigt er mit seiner Einstellung, dass man auch schwere Dinge meistern kann, andererseits macht er darauf aufmerksam, wie gefährlich ein erhöhter Konsum von Cola und anderen koffeinhaltigen Getränken ist. Wenn du dich in diesem Erfahrungsbericht wiedererkennst, magst du ja vielleicht Ollis Geschichte als Vorbild nehmen und auch deinen Konsum reduzieren. Es muss ja nicht immer gleich ein kompletter Verzicht sein.