Es gibt eine seltene Krankheit, unter der weltweit wohl kaum einhundert Personen leiden. Die kleine Ivy Angerman ist eine davon. Ungefähr zwölf Monate nach ihrer Geburt traten bei Ivy die ersten Symptome einer Erkrankung auf, die vermutlich ihr ganzes Leben stark beeinträchtigen wird.
Bei dem kleinen, süßen Mädchen wurde nämlich die sogenannte Wassernesselsucht diagnostiziert, die von Ärzten im Jahre 1964 zum ersten Mal beschrieben wurde. Obwohl sie im engeren Sinn keine Allergie ist, haben Betroffene mit ähnlichen gesundheitlichen Folgen zu kämpfen.
So reagiert Ivys Körper schon wenige Sekunden, nachdem er mit Wasser oder wasserhaltigen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen ist. Dabei färbt sich ihre Haut rot, wird spürbar heiß und kleine Bläschen bilden sich. Die Symptome werden oft mit denen verglichen, die Brennnesselstiche verursachen.
Besonders tragisch ist, dass selbst ihre eigenen Tränen Ivys Haut reizen. Ihre Eltern achten deshalb besonders darauf, dass sie sich nicht aufregt und zu weinen beginnt – eine fast unmögliche Aufgabe bei einem 1-jährigen Kind.
„Je mehr sie weint, desto schlimmer die Reaktion“, erzählt Brittany, Ivys Mutter. „Leider ist sie noch zu jung, um das zu verstehen.“ Schwitzt sie im Bett, wird auch die Nacht zur Qual: „Sie strampelt und wälzt sich unter der Decke, als ob ihr Bett voller Ameisen wäre. Es ist herzzerreißend“, sagt die junge Frau.
Auch im Freien kann Ivy nur mit Vorsicht spielen, weil Wasser in jeder Form und Temperatur – selbst destilliertes Wasser – eine Reaktion hervorruft. „Sie hatte es geliebt zu baden und spielte gerne im Schnee. Jetzt versteckt sie sich zuhause und will weder ins Badezimmer noch nach draußen gehen“, erklärt Brittany.
Brittany und Ivys Vater Dan sind seit der Diagnose am Boden zerstört. Was soll aus ihrer Tochter werden? Wird sie in die Schule gehen können? Werden andere Kinder sie hänseln? Bisher gibt es noch kein Gegenmittel. Nur Antihistaminika vermögen die Symptome der Wassernesselsucht zu lindern.
Um der kleinen Ivy ein Zuhause bieten zu können, das ihren besonderen Bedürfnissen gerecht wird, muss die Familie Angerman vielleicht sogar umziehen. Schon jetzt sind die Behandlungskosten eine starke Belastung für Brittany und Dan. Glücklicherweise haben bereits viele Menschen Geld gespendet, um dem süßen Mädchen und seiner Familie zu helfen – auch wenn es nur einen Anfang darstellt.
Im folgenden Video (auf Englisch) finden sich weitere Informationen über Ivys tragische Geschichte:
Hoffentlich wird Ivys Familie genügend Unterstützung erhalten, um das Leid ihrer Tochter so weit wie möglich zu lindern. Mit etwas Glück wird vielleicht eines Tages ein Gegenmittel gefunden, das dem süßen Mädchen ein normales Leben ermöglichen würde.