Auf der Internetseite „theodysseyonline“ hat Kaitlin Murray aus Sicht ihrer verstorbenen Hündin einen bewegenden Abschiedsbrief geschrieben, der ans Herz geht. Vermutlich findet jeder Hundebesitzer, der seinen langjährigen Begleiter verloren hat, sich in den folgenden Zeilen wieder:
„Ich konnte gestern nicht viel schlafen, nachdem ich deine Tränen gesehen habe, und hätte gerne mit dir gekuschelt, aber ich bin schon zu schwach. Wir beide wissen, dass meine Zeit mit dir bald zu Ende geht. Ich kann kaum glauben, wie schnell das alles passiert ist.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das erste Mal, als ich dich sah – als ob es gestern gewesen wäre. Du bist vor Freude kreischend herumgehüpft, weil du einen neuen Hund bekommen hast. Ich kann mich noch immer an deine warmen Hände erinnern, die mich aus meiner Kiste gehoben haben, in der meine Geschwister mit meiner lieben Mama kuschelten.
Du hast mich so fest in deinen Armen gehalten, dass mein Bäuchlein und meine Schlappohren mein Gesicht zusammengedrückt haben. Du hast mir direkt in die Augen geschaut und mit einem Grinsen gesagt: ‚Sie ist es!‘
Ich war so nervös auf dem Heimweg, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde. Aber jetzt, zwölf Jahre später, während ich auf der sonnigen Veranda sitze und meine alten erfahrenen Augen mit Mühe offen halte, überkommt mich große Dankbarkeit. Wir haben so viel zusammen erlebt.
Ich habe dich zwölf lange Schuljahre begleitet und war dabei, als du deine Milchzähne verloren hast. Ich habe gesehen, wie deine Mama deine Klassenarbeiten mit sehr guten Noten am Kühlschrank befestigt hat. Du hast oft deine Tränen an meinem Fell getrocknet und wir haben Halloween-Süßigkeiten unter dem Kopfkissen versteckt.
Wir waren jedes Jahr mucksmäuschenstill, wenn der Weihnachtsmann in der Stube die Geschenke unter den Baum gelegt hat. Ich habe nie gebellt, wenn wir durchs Haus geschlichen sind. Ich habe dich immer an der Tür begrüßt, egal, wie lange du weg warst.
Ich bin auf den Bildern zu sehen, als du langsam älter wurdest. Ich habe dich morgens schon mit feuchten Küssen geweckt, als es noch dunkel war. Ich bin immer als Erster in den Keller gegangen, um sicherzustellen, dass da nichts Böses lauert. Ich war mit dabei, als du deinen ersten Fisch gefangen hast, und habe miterlebt, als du mit deiner ersten Liebe ausgegangen bist. Ich war Gast auf jedem Geburtstag und bin auch auf den Bildern des Abschlussballs.
Ich habe jedes Stöckchen geholt, auch wenn es mit den Jahren immer schwieriger wurde. Ich habe mit dir gekuschelt, wenn es dir nicht gut ging, und war immer am Boden zerstört, wenn du ohne mich in den Urlaub gefahren bist.
Ich habe miterlebt, wie du lesen gelernt hast, wie Freunde bei dir übernachtet haben und du wegen des Studiums von zu Hause weggezogen bist. Ich habe versucht, dich zu trösten, als Oma und Opa gestorben sind. So viele Erinnerungen in so kurzer Zeit.
Wenn heute der unvermeidliche Augenblick kommt, werden wir alle weinen. Wir wollen uns nicht verabschieden. Meine Augen glänzen zwar, aber seid sicher, dass ich eure Liebe spüre und sehe, wie ihr euch umarmt. Ich liebe das, ich liebe es, wenn wir alle zusammen sind.
Ich möchte, dass ihr euch an unsere gemeinsame Zeit und an jedes wichtige Ereignis erinnert, an dem ich teilnehmen durfte. Ich werde morgen nicht mehr an der Tür warten, mein Fell wird von eurer Kleidung verschwinden. Es wird anders sein, das Haus wird leer wirken, aber ich werde trotzdem immer da sein.
An euch, mein Frauchen, deine Mama und deinen Papa: Ich war Teil eures Lebens, aber ihr wart nicht ein Teil des meinigen. Ihr wart mein ganzes Leben.
Danke, dass ich mit euch aufwachsen durfte.
Ich liebe euch, für immer.
Euer Familienhund.“
Ein wirklich aufwühlender Abschiedsbrief. Wer seinen liebsten Vierbeiner aus Kindertagen verloren hat, wird viel Zeit benötigen, um diese Tragödie zu verarbeiten. Mögen alle treuen Fellnasen, die nicht mehr sind, in Frieden ruhen.