Die Tierschützerin Josiane Almeida aus dem brasilianischen Lagoa da Prata hatte schon zahlreiche Rettungsaktionen miterlebt. Als ihr jedoch eines Tages von einem ganz in der Nähe ausgesetzten Hund berichtet wurde, waren sie und ihr Mann geschockt über das, was sie sahen, als sie das Tier retten wollten.
Mitten auf einer verlassenen Landstraße lag ein Hund, verschnürt in einem alten Sack. Nur sein Kopf schaute noch heraus. Er konnte sich nicht bewegen, da sein restlicher Körper in dem Sack gefangen war. Als sich Josiane dem Tier näherte, fing es an zu knurren. Schließlich begriff die junge Frau, warum.
Youtube/Jornalistas pelos Animais
Neben dem „Hunde-Paket“ tänzelte ein kleiner Welpe um seine Mutter herum. Als Josiane und ihr Mann schließlich neben der Hündin standen, hörten sie ein Winseln, das aus dem Inneren des Sacks kam. Die beiden Tierschützer stellten erschüttert fest, dass nicht nur der Körper der verzweifelten Hündin, sondern noch weitere Babys in dem Sack steckten.
„Es war eine der schlimmsten Szenen der Misshandlung, die ich jemals erlebt habe“, beschreibt die Brasilianerin den schrecklichen Fund. Die Erinnerung an diese Situation und den Zustand der Hündin bringt die Tierschützerin immer noch zum Weinen. Die Tiere schienen schon eine Weile an diesem Ort gelegen zu haben. Gemeinsam mit ihrem Mann trug sie die gequälte Hündin zunächst zu ihrem Auto und befreite sie dort aus ihrem Gefängnis. Danach knurrte die Hunde-Mama nicht mehr, als hätte sie gewusst, dass die beiden ihr helfen würden.
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Und sie sollte recht behalten, denn von nun an ging es für die Hündin und ihre Welpen bergauf. Nachdem die Tiere Futter und Wasser bekommen hatten, brachte Josiane das „Rudel“ zu einem befreundeten Tierarzt, der bestätigte, dass die Welpen alle gesund und munter seien. Jedoch bereitete die Mutter dem Mediziner große Sorge. Neben dem schlimmen Trauma, ausgesetzt worden zu sein, quälte die Hündin nämlich noch etwas anderes.
Der Arzt teilte der Tierschützerin mit, dass die Hündin unter einem bösartigen Tumor leide. Josiane war tief bestürzt. Sie vermutete, dass der Besitzer die Hündin aus diesem Grund einfach ausgesetzt hatte, da er die Behandlungskosten nicht habe bezahlen können oder wollen.
Der Tierarzt erklärte, dass dem armen Hund nur mit einer Chemotherapie zu helfen sei. Da diese aber immense Kosten für Josiane und ihren Mann bedeutete, beschloss sie, die Geschichte und das Video von der Rettung mit ihren Freunden und Verwandten zu teilen. Josiane erzählte ihre Geschichte im Internet und bat um Spenden für die nötige Behandlung.
Das Video der Rettungsaktion wurde mittlerweile nicht nur von Josianes engerem Bekanntenkreis, sondern von über 5 Millionen Menschen gesehen. Die junge Frau erhielt unzählige Spenden für den leidenden Hund. Mit diesem Geld konnte die Behandlung des armen Tieres tatsächlich finanziert werden. Zurzeit erholt sich die Hündin bereits von ihrer ersten Runde der Chemotherapie, die positive Wirkungen zu haben scheint.
Josiane ist im Nachhinein froh, dass sie die kleine Hundefamilie pflegen darf: „Ich weiß nicht, was diese armen Tiere erlebt haben, bevor sie ausgesetzt wurden. Ich bin nur froh, dass ich die Möglichkeit habe, mich um sie zu kümmern. Bei mir haben sie es gut.“
Das folgende Video (in portugiesischer Sprache) zeigt, wie die Hündin gefunden wurde:
Es ist beruhigend, dass die Zahl der Tierliebhaber größer ist als die der grausamen Menschen, die Haustiere einfach aussetzen, als seien sie Müll. Ungerechtigkeiten gegen Tiere gibt es leider immer noch viel zu häufig. Josiane aber ist eine der lieben Helferinnen, die das Schicksal vieler Tiere zum Guten wenden und die ganz viel Liebe zu geben haben.