Übergewicht ist ein Problem, mit dem nicht nur sehr viele Menschen in den Industrieländern kämpfen – auch Tiere sind mittlerweile davon betroffen. Im Gegensatz zu ihren Herrchen und Frauchen tragen die treuen Vierbeiner jedoch keine Verantwortung, wenn es zu viele Pfunde werden.
Meist ist es aber keine böse Absicht, wenn die Besitzer von beispielsweise Hunden oder Katzen ihren liebsten Gefährten regelmäßig zu viel in den Napf füllen. Manchmal ist es sogar tragisch, wie im Fall der freundlichen Beagle-Dame Honey.
Die sieben Jahre alte Hündin hatte ein beträchtliches Übergewicht, als sie ins Tierheim gebracht wurde, wo sie eingeschläfert werden sollte. Anstelle von gesunden 9 Kilo, die für ihr Alter und ihre Rasse angemessen wären, wog Honey erdrückende 31 Kilo. Weil sie sich kaum noch bewegen konnte und krank zu sein schien, sollte sie von ihrem Leid erlöst werden.
„Sie war beinah unbeweglich. Ihr Bauch schleifte über den Boden. Sie konnte sich nur bewegen, wenn sie sich mit ihren Vorderbeinen nach vorne zog.“
Dass es so weit gekommen war, hatte einen traurigen Hintergrund. Ihr Frauchen war alt und litt unter Demenz. Das führte dazu, dass sie immer häufiger vergaß, ob sie Honey bereits Futter gegeben hatte oder nicht, und fütterte sie daher weiter. Daneben hatte die Hündin, wie sich später herausstellte, noch ein Problem mit der Schilddrüse, dass ihr Übergewicht begünstigte.
Als Honey jedoch zum Einschläfern abgegeben wurde, brachten die Mitarbeiter des Tierheims es nicht übers Herz, ihrem jungen Leben ein Ende zu setzen. Die übergewichtige Beagle-Dame sollte eine Chance auf ein besseres Leben bekommen. Und tatsächlich: Dank der engagierten Tierpfleger schaffte es Honey in relativ kurzer Zeit, über 17 Kilo abzuspecken. Durch die Behandlung ihres Schilddrüsenproblems verlor sie bereits 2 Kilo, und durch ein gezieltes Trainingsprogramm ließen weitere Erfolge nicht auf sich warten.
Selbstverständlich wurde ihre Ernährung umgestellt und für mehr Bewegung gesorgt. Um ihre Gelenke zu schonen, ließ man Honey anfangs in einem seichten Wasserbecken einige Runden drehen.
„Sie hasste das Wasser zu Beginn, aber wir haben sie ermutigt, sich im Becken zu bewegen. Als Leckerli bekam sie Karotten“, sagte eine Pflegerin. „Ich weiß nicht, seit wann genau sie wieder laufen kann, aber das Wasserbecken half Honey, sich wieder zu bewegen.“
Nach einigen Wochen der Pflege und Therapie ist Honey vom Großteil ihrer körperlichen Last befreit und wirkt wie ein ganz anderer Hund: „Sie macht lange Spaziergänge, klettert Treppen hinauf und stürmt gerne durch die Gegend, wenn sie eine wilde Phase hat. Man sieht ganz klar, dass sie sich sehr viel besser fühlt“, sagte eine Pflegerin.
Obwohl sie noch einige Kilo verlieren muss, dauert es nicht mehr lange, bis Honey für eine neue Familie bereit ist. Hoffentlich eine, die einen großen Garten ihr Eigen nennt, denn die süße, lebensfrohe Hündin hat bestimmt keine Lust mehr, Wurzeln zu schlagen.