Wenn Kindersegen ins Haus steht, ist das für die meisten Eltern ein Grund zum Jubeln. Für ein Ehepaar aus der südchinesischen Stadt Xiamen wurde die Geburt ihrer Kinder allerdings zu einem Drama. Zwar verlief die Entbindung der Zwillinge ohne Komplikationen, doch als der Vater das Gesicht eines der beiden Babys sah, bekam er einen Schreck.
Eigentlich sollten sich Zwillinge wie ein Ei dem anderen gleichen. Umso erstaunter war der Vater, dass eines der beiden Kinder ihm überhaupt nicht ähnlich sah. Ihn überkam ein furchtbarer Verdacht und er stellte seine Frau zur Rede. Die beteuerte zunächst, dass beide Kinder wirklich von ihm seien. Das Ergebnis eines DNA-Tests brachte dann aber schließlich Gewissheit und bestätigte die schlimmsten Befürchtungen des Vaters.
Die Untersuchung ergab tatsächlich, dass keine biologische Verwandtschaft zwischen einem der Zwillingskinder und dem Ehemann bestand. Trotz dieser Beweislast blieb die Frau noch immer dabei: Sie habe ihren Mann nicht betrogen – er müsse die Ergebnisse gefälscht haben. Der kuriose Fall erregte so viel Aufsehen, dass sogar in der Zeitung darüber berichtet wurde.
Am Ende musste die Mutter ihren Widerstand jedoch aufgeben. Sie gestand ihrem Mann, dass sie einen heimlichen Liebhaber gehabt hatte. Das Rätsel hingegen blieb: Wie war es möglich, dass ein Zwillingspaar zwei unterschiedliche Väter hatte?
In der Tat ist es zwar selten, aber nicht unmöglich, dass Zwillinge von unterschiedlichen Vätern gezeugt werden. Das Phänomen nennt sich „Superfekundation“ oder auch „Überschwängerung“. Damit es zu einer solchen kommt, muss eine Frau während eines Fruchtbarkeitszyklus mit mindestens zwei Männern Geschlechtsverkehr haben.
Für den gehörnten Ehemann war diese Enthüllung jedenfalls ein Schock. Der Zeitung gegenüber sagte er, dass er sich freue, sein eigenes Kind großzuziehen, aber nicht das eines Fremden. Man kann nur hoffen, dass sich für die Familie alles zum Besten wendet und den Zwillingen trotz des holperigen Starts ins Leben eine glückliche Kindheit bevorsteht.