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8 genetische Mutationen, die viele für normal halten

Bist du normal? Blaue Augen und Erröten bei Alkohol sind eigentlich genetische Mutationen.

Wenn von genetischer Mutation die Rede ist, sollte zunächst einmal erklärt werden, was das ist. Von einer Veränderung des Genmaterials spricht man nämlich, wenn die Erbinformation eines Gens von ihrer ursprünglichen Form oder Funktionsweise abweicht. Wie wenn man bei einem Wort ein paar Buchstaben vertauscht, können nun manche Informationen gar nicht mehr gelesen werden oder sie ergeben einen anderen Sinn.

Solche Mutationen kommen recht häufig vor. Sie bestimmen die Evolution. Normal sind sie dennoch nicht, denn sie treten völlig zufällig auf – sei es durch einen Fehler bei der Zellteilung oder durch Umwelteinflüsse bedingt. Manche sind vererbbar, andere wiederum betreffen nur das körpereigene Gewebe mit teils dramatischen Folgen wie beispielsweise Krebs. Freilich wirken sich nicht alle Genveränderungen nachteilig aus, manche führen sogar zu besonderen Fähigkeiten! Die folgenden 8 Genmutationen gehören zu den verbreitetsten. Hast du eine davon? 

1.) Rote Haare 

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Früher wurden rothaarige Frauen für Hexen gehalten – so selten ist diese Haarfarbe beim Menschen. Nur 2 Prozent der Deutschen haben rote Haare. In Irland dagegen ist diese Haarfarbe verhältnismäßig oft anzutreffen. Sie entsteht durch die Inaktivität eines Gens, das eigentlich den Farbstoff Eumelanin steuern soll. Dieses Eumelanin verleiht den Haaren eine dunkle Farbe. Durch das funktionslose Gen setzt sich ein weiteres Pigment durch, das die Haare rot oder blond färbt. 

2.) Laktosetoleranz

Nur wenige Europäer vertragen überhaupt keine Milch. Auf Menschen aus Ostasien trifft dies allerdings vermehrt zu. Anders als viele vermuten, ist jedoch nicht die Laktoseintoleranz eine genetische Mutation, sondern die Laktosetoleranz. Denn Milch als Nahrungsmittel ist von Mutter Natur im Grunde lediglich für Säuglinge gedacht. Mit dem Alter wird daher die Fähigkeit, Milch und Milchprodukte zu verdauen, wieder abgebaut. Anders bei den Europäern: Hier führte vermutlich zwischen der Steinzeit und dem Anfang der Viehzucht ein glücklicher Gen-Irrtum dazu, dass Erwachsene tierische Milch als zusätzlichen Eiweißlieferanten nutzen konnten. 

3.) Erröten durch Alkohol 

Flickr/Alisha Vargas

Einige Menschen bekommen durch das Trinken von Alkohol rote Wangen. Die Ursache dafür ist eine Mutation des ALDH2-Gens. Dadurch werden die Blutgefäße im Gesicht übermäßig erweitert, sodass man errötet. Ein errötetes Gesicht nach Wein & Co. ist zwar zumeist harmlos, jedoch kann es sich auch um eine „Alkohol-Flush-Reaktion“, das heißt eine Alkoholunverträglichkeit handeln. Hier braucht der Körper wesentlich länger, um die Giftstoffe abzubauen, was langfristig zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann. Besonders wenn bereits bei geringen Alkoholmengen noch weitere Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit hinzukommen, sollte dich daher ein Arzt untersuchen. 

4.) Blaue Augen

„Deine blauen Augen machen mich so sentimental“ sang die Band Ideal im Jahr 1980. Diese in der Musikwelt so beliebte Augenfarbe entstand allerdings weit früher, und zwar vor 6.000 bis 10.000 Jahren durch eine Genmutation. Ursprünglich hatten weltweit nämlich alle Menschen braune Augen. Bei blauäugigen Menschen fehlt der Farbstoff Melanin. Das Gleiche gilt für grün- und grauäugige Menschen, die lediglich ein klein wenig Melanin abbekommen haben. Da in nördlichen Ländern der natürliche Sonnenfilter Melanin nicht so wichtig ist, sind hier helle Augen häufiger anzutreffen: Sie alle gehen wohl aber auf die zufällige genetische Abweichung eines einzigen Menschen zurück.

5.) Grün-Rot-Sehschwäche

Ist der Apfel jetzt grün oder rot? Diese Frage stellen sich mitunter Menschen mit einer Grün-Rot-Sehschwäche. Sie können diese beiden Farben aufgrund eines nur unzureichend ausgebildeten oder gar fehlenden Farbzapfens im Auge kaum bzw. gar nicht unterscheiden. Zum Glück sind die Waren in der Obstabteilung meist ausgeschildert.

6.) Kurzschläfer-Gen

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Spät ins Bett gehen und früh aufstehen macht dir nichts aus? Dann bist du wohl im Besitz des Kurzschläfer-Gens! Wer dieses besitzt, braucht nur 3 bis 4 Stunden Schlaf täglich, um sich fit zu fühlen. Du hast also im Durchschnitt 4 Stunden mehr zur Verfügung als Menschen ohne diese genetische Eigenart. Eine hervorragende Sache, diese Mutation, nicht wahr?

7.) Anti-Malaria-Gen

Die Krankheit Malaria, auch Sumpffieber genannt, war vor vielen Jahren bis nach Mitteleuropa verbreitet und kostet noch heute in den Tropen und Subtropen etlichen Menschen das Leben. Nicht aber jenen, die das Anti-Malaria-Gen besitzen. Ein Grund zur Freude ist das allerdings nicht, denn diese Menschen leiden zugleich an der Sichelzellenanämie, einer Erbkrankheit, bei der die roten Blutkörperchen ihre Elastizität verlieren, in Blutgefäßen steckenbleiben und sogar platzen können. 

8.) Fehlende Weisheitszähne 

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Immer weniger Menschen haben Weisheitszähne. Denn diese zusätzlichen Zähne stammen aus einer Zeit, in der die Menschen noch einen breiteren Kiefer besaßen. Das älteste Skelett, welches keine Weisheitszähne aufweist, ist übrigens schon 350.000 Jahre alt. Es gibt diese genetische Mutation also bereits sehr lange. Begonnen hat diese Entwicklung offenbar in China, von dort stammen nämlich die meisten Menschen ohne die kräftigen Nachzügler-Zähne. Ob in ein paar Jahrhunderten die Weisheitszähne wohl komplett verschwunden sein werden? Dann hätte sich ein wirklich praktischer Gen-Fehler durchgesetzt.

Hast du dich oder andere Menschen in einem der genannten Punkte wiedergefunden? Wahrscheinlich. Wie gesagt: Genmutationen sind häufiger, als du denkst. Sie tragen dazu bei, dass wir die unverwechselbaren Individuen sind, durch die unsere Welt so herrlich bunt wird.