Die Titanic ist wahrscheinlich das bekannteste Passagierschiff aller Zeiten – und das leider aus einem traurigen Grund. In Literatur, Film und Forschung hat der Untergang des als unsinkbar geltenden Schiffs einen großen Platz eingenommen. Fast jeder hat schon einmal von diesem gigantischen Luxusschiff und seinem Schicksal gehört.
Die zu ihrer Zeit als größtes Schiff der Welt geltende RMS Titanic war am 14. April 1912 auf dem Weg von Southampton (England) nach New York (USA). Die erste Besonderheit an dieser Überfahrt war, dass die Titanic frisch aus der Werft kam und dies ihre Jungfernfahrt war. Die zweite Besonderheit bestand darin, dass dies die letzte Fahrt des Kapitäns Edward John Smith war. Er sollte nach der Überfahrt nach Amerika in den Ruhestand gehen.
Die Titanic sollte aber niemals in New York anlegen, denn sie rammte unterwegs einen Eisberg, der, bei dem Versuch, ihm auszuweichen, mehrere Schlitze in den seitlichen Schiffsrumpf schnitt. Etwa 300 Seemeilen (ca. 550 Kilometer) vor der Küste Neufundlands begann sich die Titanic auf mehreren Decks mit Wasser zu füllen.
Das Unglück konnte nicht abgewendet werden, da der Schaden zu groß war. So kam es, dass das Schiff innerhalb von 2 Stunden und 40 Minuten im Wasser des Atlantiks versank. Von den über 2.200 Passagieren und Besatzungsmitgliedern konnten nur 712 gerettet werden. Da bei dem Untergang so viele Menschen starben, gilt er als eine der größten Schiffskatastrophen der Geschichte. Noch heute, über 100 Jahre nach dem verheerenden Unglück, ranken sich Geschichten und Theorien um den Untergang der Titanic.
Besonders detailliert und am bekanntesten ist wahrscheinlich die Verfilmung des Unglücks von Regisseur James Cameron aus dem Jahre 1997. Der Unglückshergang wurde sehr gut recherchiert und in dem Film authentisch nachempfunden, dennoch gibt es noch so viel mehr zu berichten. Die folgende Liste verrät 15 Fakten über die Titanic und ihren Untergang, über die der Film nichts berichtet.
1. Die Pagen
Auf der Titanic gab es Jungen, die als Pagen das Gepäck der Passagiere trugen. Zu ihren Aufgaben gehörten auch Botengänge und andere Hilfsarbeiten. Der älteste Page war gerade einmal 14 Jahre alt. Keiner der Jungen überlebte den Untergang.
2. Die Warnungen
Vor der Abfahrt des Luxusschiffes gab es etliche Meldungen von anderen Schiffen über Eisberge auf der geplanten Route der Titanic. Diese wurden vom Kapitän anscheinend nicht ernst genommen. Am Morgen des Unglückstages erhielt die Besatzung der Titanic dann auch konkrete Koordinaten von möglichen Eisbergen. Diese sollen aber von dem Schiffsingenieur Bruce Ismay ignoriert worden sein. Laut Augenzeugen habe er die schriftlichen Funksprüche in seiner Hosentasche verschwinden lassen.
3. Die jüngste Überlebende
Elizabeth Gladys „Millvina“ Dean war gerade 10 Wochen alt, als sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder an Bord der Titanic ging. Ihre Eltern hatten ihr Wirtshaus in England verkauft und wollten in die USA auswandern, um dort ihr Glück zu versuchen. Mutter und Kinder wurden gerettet, jedoch starb Millvinas Vater bei dem Untergang. Sie war die jüngste und auch letzte Überlebende des Schiffsunglücks und starb 2009 mit stolzen 98 Jahren in einem Pflegeheim.
4. Eine Reise zum Wrack
Das Schicksal der Titanic lässt viele Forscher, aber auch Privatpersonen, nicht los. Für alle, die sich das Wrack der Titanic einmal live anschauen wollen, bietet eine Privatfirma Reisen zum Meeresboden an. Dabei kann man mit einem U-Boot zum Wrack der Titanic tauchen. Für umgerechnet 47.500 Euro hört man Vorträge von Wissenschaftlern und kann sich das gigantische Schiff unter Wasser anschauen.
5. Die Kinder
Obwohl es hieß „Frauen und Kinder zuerst“, konnten bei Weitem nicht alle Familien gerettet werden. Von den 109 Kindern auf der Titanic überlebte nur etwa die Hälfte. Zumeist handelte es sich dabei um Kinder aus der dritten Klasse, die einen weiten Weg zu den Rettungsbooten hatten und deren Eltern den Ernst der Lage aufgrund lückenhafter Informationen zu spät begriffen.
6. Die Tickets
Bei einem Luxusschiff wie der Titanic kann man sich denken, dass die Tickets für eine Fahrt nicht gerade günstig waren. Je nach Klasse variierte der Preis für eine Überfahrt erheblich. Für die 1. Klasse lag er bei umgerechnet 3.489 Euro, während die Passagiere der 2. Klasse 1.404 Euro zahlten. Der Preis von 24 Euro für ein Ticket der 3. Klasse erscheint vergleichsweise niedrig, jedoch war der Betrag für damalige Verhältnisse für eine Person aus der Arbeiterklasse sehr hoch.
7. Der reichste Passagier
In der 1. Klasse der Titanic reisten viele einflussreiche Männer und Frauen der britischen und amerikanischen High Society. Unter ihnen befand sich auch einer der reichsten Männer jener Zeit – John Jacob Astor IV. Der amerikanische Geschäftsmann und Erbe der Hotelkette Waldorf-Astoria ging mit seiner schwangeren Frau an Bord der Titanic, nachdem sie verlängerte Flitterwochen in Europa gemacht hatten. Sein damaliges Vermögen wird auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro geschätzt. Er überlebte den Untergang, im Gegensatz zu seiner Frau und dem ungeborenen Kind, nicht.
8. Die Bedeutung von RMS
Als die Titanic gebaut wurde und in See stach, war es üblich, dass alle Schiffe mit Heimathafen in Großbritannien den Zusatz „RMS“ im Namen trugen. Diese Abkürzung stand für „Royal Mail Ship“, also „Königliches Postschiff“. Denn neben der großen Anzahl an Passagieren beförderte die RMS Titanic auch Post nach Übersee.
9. Die Heizer
Die Schiffsschrauben der Titanic wurden mit Kohle angetrieben, die in drei Öfen verbrannt wurde. Das Schiff verließ seinen Heimathafen mit über 6.000 Tonnen Kohle, denn etwa 600 Tonnen wurden pro Tag zum Heizen benötigt. Die sogenannten „Heizer“ im Kesselraum sorgten dafür, dass immer genug Kohle in den Öfen war und die Maschinen rund liefen. Nur wenige Heizer überlebten den Untergang des Schiffes, die Kesselräume liefen nämlich als Erstes mit dem eiskalten Wasser des Atlantiks voll.
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