Auf einmal war mir alles klar: Ich hatte meine Frau am Hochzeitstag über die Schwelle getragen und musste sie festhalten, ‚bis der Tod uns scheidet.‘ Auf dem Nachhauseweg kaufte ich einen Blumenstrauß für meine Frau, und als mich die Verkäuferin fragte, was sie auf die Karte schreiben solle, lächelte ich und sagte: ‚Ich werde dich jeden Morgen hinaustragen, bis der Tod uns scheidet.‘
Mit den Blumen in der Hand und einem großen Lächeln auf dem Gesicht kam ich nach Hause. Aber meine Frau war im Schlaf gestorben, während ich weg war. Es stellte sich heraus, dass sie schon seit Monaten an Krebs gelitten hatte, aber ich war zu sehr mit Jane beschäftigt, um es zu merken. Sie hatte gewusst, dass sie bald sterben würde und wollte – im Fall einer Scheidung – das Verhältnis zwischen mir und meinem Sohn nicht gefährden. So würde ich wenigstens in seinen Augen noch ein liebevoller Ehemann sein. Ich trug sie ein letztes Mal hinaus.“
Manchmal merkt man erst, was man hatte, wenn es zu spät ist. Vielleicht sollte man sich vor dem endgültigen Bruch an den Tag zurückerinnern, an dem man sich in den Menschen verliebt hat. Auf jeden Fall steckt in dieser tragischen Geschichte eine wertvolle Lektion.
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