Dejah Hall aus Arizona war erst 17 Jahre alt, als eine Partynacht ihrem Leben eine tragische Wendung bescherte. Bis dahin war sie eine aufgeschlossene Highschool-Schülerin und lebte ein ganz normales Leben.
Doch jemand bot ihr auf besagter Party ein paar verbotene Schmerzmittel an. Ohne es zu ahnen, begab sich Dejah mit deren Einnahme auf den Weg in einen langen Alptraum. „Ich nahm zum ersten Mal eine Pille wegen Stress und Problemen, die ich zuhause hatte. Von da an ging es bergab.“
Der Medikamentenkonsum der Jugendlichen erhöhte sich mit der Zeit immer mehr und wurde regelmäßiger. Schon bald nahm sie 6 verschreibungspflichtige Pillen jeden Tag.
3 Jahre später versuchte Dejah, ihre Sucht in den Griff zu bekommen. Sie konnte nicht mehr so weiterleben. Sie nahm an einem Entzugsprogramm teil. Doch das war schwerer als gedacht: „Der Entzug war schrecklich, und nach 8 Tagen schwächte er den Körper. Ich konnte meine Hände nicht bewegen und war wie gelähmt. Ich musste mich dauernd erbrechen.“ Dejah wünschte sich, ein gesundes Umfeld zu haben, um das durchzustehen, sowie Menschen, die sie unterstützten. Doch sie hatte zu ihrer Familie fast keinen Kontakt mehr.
Und sie traf die falschen Menschen zur falschen Zeit. Ein „Freund eines Freundes“ übte einen besonders schlechten Einfluss auf sie aus.
„Ich erinnere mich daran, dass er Heroin rauchte. Ich sagte ihm, dass das eklig wäre und er damit aufhören solle. Doch er meinte, dass ich nur einmal ziehen müsse, um den Entzug zu stoppen. Die abhängige Seite von mir kam hervor und ich zog. Doch das war nicht genug. In dieser Sekunde verliebte ich mich in das High-Sein. Es war betäubend“, erinnert sich Dejah.
Mit dieser „Hilfe“ wurde Dejah nun eine Heroinabhängige. Es dauerte nur einen Moment, und das Mädchen war in der Hölle der Abhängigkeit angekommen. Von nun an drehte sich ihr ganzes Leben nur noch um eine Sache: Drogen.
Es war ihr egal, ob sie lebt oder stirbt. Obwohl ihr alles gleichgültig war, fühlte sie sich auf eine seltsame Art und Weise unbesiegbar: „Ich fühlte mich wie ein Superheld.“ Sie begann, Drogen zu verkaufen und verlor so viel Gewicht, dass sie praktisch wie ein Skelett aussah. Dejah wog nur noch 43 Kilo.
Doch dann geschah im Dezember 2012 etwas, womit sie nicht mehr gerechnet hätte. Sie traf ihren Großvater. Er hatte sie kontaktiert und um einen Besuch gebeten. Er liebte seine Enkelin und war ein leidenschaftlicher Opa, doch sie so zu sehen, schockierte ihn sehr. Er war sehr traurig darüber, was aus seiner Enkelin geworden war. Bevor sie ging, sagte sie zu ihm: „Mach dir keine Sorgen. Mir wird es gutgehen.“
Doch nichts wurde gut. Einige Stunden nach dem Besuch wurde sie wegen Drogenbesitzes festgenommen. Zwei Wochen später kam sie ins Gefängnis, und leider starb zu diesem Zeitpunkt auch ihr Opa. Nun ging es noch weiter bergab als je zuvor. Ihr Opa konnte ihr nun nicht mehr beistehen.
Ausgerechnet während ihres Gefängnisaufenthaltes widerstand Dejah der Versuchung, wieder Drogen zu nehmen. Plötzlich brachte sie den festen Willen auf, ihr Leben zu ändern. Als sie entlassen wurde, war sie eine andere Frau.
Ihre neu gefundene Stärke behielt sie. Heute arbeitet Dejah in einem ganz normalen Job, hat ein Kind und noch größere Pläne: „Ich werde eine Pfarrerin sein und hoffentlich irgendwann meine eigene Kirche haben.“
Erst kürzlich veröffentlichte sie ein Vorher-nachher-Bild auf ihrer Facebook-Seite. Die extreme optische Veränderung der jungen Mutter sticht sofort ins Auge. Sie will damit anderen Menschen in einer ähnlichen Lage zeigen, dass sie niemals die Hoffnung aufgeben sollen. Es ist immer möglich, in ein normales Leben zurückzukehren. Man muss es nur wollen.
„Es gibt Wege und Ausgänge, und es ist wichtig, um Hilfe zu bitten. Die Menschen können keine Gedanken lesen“, mahnt Dejah Süchtige und andere Menschen mit ähnlichen Problemen. „Gib nicht auf, wenn du um deine Abstinenz kämpfst“, sagt sie. „Ich fühle mich geehrt, dass meine Geschichte so viele Menschen erreicht. Wenn jemand meine Hilfe benötigt, kann er mich gern kontaktieren.“
Schau dir das Video (auf Englisch) an, um mehr über Dejahs Geschichte zu erfahren:
Es erfordert extrem viel Kraft und Mut, dem schrecklichen Teufelskreis der Drogenabhängigkeit zu entkommen. Dejahs Großvater kann ihre Verwandlung leider nicht mehr bewundern, doch er half ihr extrem dabei, den Schritt in die richtige Richtung zu wagen. Es ist wirklich beeindruckend und inspirierend, wie es Dejah geschafft hat, ihr Leben doch noch in den Griff zu bekommen. Mach weiter so, Dejah!