Karen verkündete, dass fortan jedes Essen erst von ihr inspiziert werden müsse. Diese Entscheidung sollte sie noch bereuen. Alle Fahrer mochten Tom und waren wirklich wütend auf Karen, also war es Zeit für etwas passiven Widerstand am Arbeitsplatz. Am nächsten Tag sah sie sich mit 15 Fahrern konfrontiert, die allesamt an ihre Bürotür klopften und Karen ihr Pausenbrot zur Begutachtung präsentierten. Ständig stand jemand vor ihr und verlangte, dass sie ein paar Fragen zur Gesundheitsverträglichkeit von Mayonnaise und Scheiblettenkäse beantwortete.
Das ging die ganze Woche so. Die Fragen zum aktuellen Brotbelag wurden immer dümmer und immer kreativer. Am Freitag brauchte sie insgesamt über zwei Stunden mit der Brotbetrachtung. Karen beschloss, dass Pausenbrote allgemein erlaubt sein sollten.
Am folgenden Montag hatte keiner der Fahrer ein Pausenbrot mehr dabei. Dafür brachten sie ihr Salate, Kuchenstücke, Brezeln und selbstgekochtes Mittagessen. Jeden Tag der Woche stand eine lange Schlange von Leuten vor Karens Büro, die immer kompliziertere Fragen zur Sicherheit ihres Essens hatten.
Karen verlor langsam, aber sicher die Nerven. Sie wurde immer aggressiver, weigerte sich aber, Tom um Entschuldigung zu bitten. Am Ende der zweiten Woche dann betrat Tom ihr Büro und öffnete einen Plastikbehälter.