Cass Clemmer wurde als Mädchen geboren. Doch vor fünf Jahren entschied sich der Teenager aus Washington (USA) dazu, nur noch das zu sein, als was er sich innerlich immer gefühlt hat: ein Transgender oder Genderqueer, weder dem weiblichen noch männlichen Geschlecht zugehörig. Deshalb möchte die Amerikanerin statt mit geschlechterbestimmtem ’sie/er‘ lieber mit neutralem ‚they/them‘ (dt. sie/ihr) bezeichnet werden
Dennoch hat Cass immer noch eine Gebärmutter und bekommt dementsprechend auch jeden Monat die Regel. Als ‚Menstruationsaktivist‘ setzt sich Cass schon lange dafür ein, dass das Tabu um die Monatsblutung gebrochen wird. Mit diesem Foto will Cass jedoch noch auf etwas anderes aufmerksam machen: „Perioden sind nicht nur für Frauen. Bluten während man Trans ist“, steht auf dem Schild geschrieben, während das Blut durch die weit gespreizten Beine sickert.
„Seine Tage bekommen, während man sich nicht als Frau identifiziert, kann sich wie ein monatlicher Kampf gegen den eigenen Körper anfühlen in einer Welt, die dir ständig sagt, dass deine Identität nicht echt ist“, erklärt Cass.
Das Bild sorgt in den sozialen Medien für viel Furore, Beifall wie Unverständnis: „Männer können keine verdammten Perioden haben. Du repräsentierst alles, was mit dieser Scheiß-Welt falsch läuft“, erbost sich ein Kommentator. „Wenn du deine Periode hast, bist du eine Frau. Vielleicht solltest du lieber zum Psychiater?“
Doch Cass hat sich ihre Identität und ihren Körper nicht ausgesucht. Als Trans-Aktivist setzt Cass sich weiterhin für mehr Akzeptanz und Toleranz ein, auch zum Thema Menstruation: „Ich träume von einem Tag, an dem wir alle offen über unser Perioden sprechen können, ohne uns zu sorgen, ob uns jemand hört oder als ob wir etwas Schmutziges besprechen – und wir ebenfalls die Vielfalt derjenigen anerkennen, die menstruieren.“