Die erste gemeinsame Wohnung ist eine wichtige Belastungsprobe einer ernsthaften Beziehung. Dann zeigt sich nämlich, ob sie auch im Alltag bestehen kann, wenn die großen Gefühle etwas in den Hintergrund treten.
Diese Erfahrung musste auch die Reddit-Nutzerin @napsandhugs machen, die mit ihrem Freund zusammenziehen wollte, jedoch eine entmutigende Entdeckung machte. Sie erklärt ihre Situation und fragt sich, ob ihre Reaktion gerechtfertigt war:
„Ich bin 20 Jahre alt, mein Freund ist 24 Jahre alt. Wir sind seit einer Weile zusammen und denken gerade darüber nach, zusammenzuziehen. Zurzeit lebt er noch zu Hause, ich habe eine eigene Wohnung. Geplant war, dass wir uns zusammen eine größere Wohnung suchen.
Das Problem ist aber das folgende: Während einer anderen Unterhaltung erwähnte er: ‚Ich würde schon ein hübsches Hemd anziehen, aber ich weiß nicht, ob meine Mutter schon die Wäsche gewaschen hat.‘ Ich war überrascht und fragte ihn, ob seine Mutter immer für ihn wasche. So ging die Geschichte los.
Es stellte sich heraus, dass seine Mutter alles für ihn macht. Und ich meine wirklich alles. Er kann nicht kochen, nicht putzen und auch nicht saubermachen. Er musste nie mit seinem Geld haushalten.
Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm zusammenziehen wolle, solange er nicht wenigstens einfache Dinge erledigen könne. Ich habe Angst davor, in der Beziehung die Lehrer- oder Mutterrolle zu übernehmen und daraus nicht mehr herauszukommen, wenn ihr versteht, was ich meine.
Ich koche gerne. Wenn er mich am Wochenende besucht, dann hätte ich kein Problem, ihm das beizubringen. Putzen und Saubermachen, das muss er aber woanders lernen. Vielleicht sollten wir mit der gemeinsamen Wohnung noch warten. Das habe ich ihm alles gesagt.
Das gefiel ihm aber gar nicht, kein bisschen. Er ist verärgert, weil er meint, dass ich ihm nicht zutraue, diese Dinge zu lernen. Er ist sauer, dass ich ihm das nicht beibringen will. Seiner Meinung ist das ein Zeichen dafür, dass mir nicht so viel an ihm liegt.
Ich mag ihn wirklich, aber ich bin ziemlich beschäftigt. Ich verbringe unsere gemeinsame Zeit lieber damit, etwas zu unternehmen, als ihm zu zeigen, wie man staubsaugt oder die Wäsche wäscht. Außerdem macht es mir einfach keinen Spaß, diese Rolle übernehmen.
Ich habe vorgeschlagen, er solle seine Mutter fragen. Er will nicht. Er will mit mir zusammenziehen und sagte, dass ‚wir dann schon eine Lösung finden‘ – das macht mir Angst.
Bin ich die Böse, weil ich ihm nichts beibringen will? Bin ich die Böse, weil ich mit dem Einzug warten will, bis ich weiß, dass er einige Hausarbeiten erledigen kann und will?“
Ist sie die Böse?
Einerseits ist es verständlich, dass sie den Haushalt nicht allein schmeißen will. Andererseits möchte er lernen und ist offen für Hausarbeit, während sie sich weigert, ihm etwas beizubringen. Entscheidet selbst, schreibt einen Kommentar und macht bei der Abstimmung mit!
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Quelle: boredpanda
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