Was Drogen anrichten und wie sie Menschen zerstören: Das möchte der Tscheche David Tesinsky mit seinen Bildern vor Augen führen. Seine ehrlichen Aufnahmen geben einen ungeschönten Einblick in das Leben von Suchtkranken und brechen Vorurteile auf.
David kennt keine Berührungsängste. Für die intimen Fotos geht der ambitionierte Fotograf an seine Grenzen – für ein Fotoprojekt begleitete er 8 Monate Drogenabhängige in Prag. Neben schönen Augenblicken öffnen die Bilder aber auch ein Fenster zu einer Welt voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit:
1. Drogen in Prag
„Die Geschichten von Drogenabhängigen in Prag sind über 8 Monate von 2011 bis 2012 entstanden. Ich glaube, das war mein erstes richtiges Fotoprojekt.“
2. Ein letztes Bild
„Das Lied ‚Runaway Train‚ hatte mich an diese Bildserie erinnert, die ich auf Vancouver Island während des COVID-Lockdowns im Jahr 2019 gemacht habe. Erst später erfuhr ich, dass diese Dame im Alter von 21 Jahren an einer Überdosis Fentanyl gestorben war.“
3. Kalte Nacht
„Der Winter in einem von Drogenabhängigen besetzten Haus in Prag.“
4. In einer Arena
„Kanada hat eine Hockey-Arena in eine Unterkunft für Suchtkranke umgewandelt. Kanada behandelt sie jetzt während Covid-19 gut.“
5. Auf der Straße
„Als ich zwanzig Jahre alt war, entschied ich mich, Zeit mit Meth- und Heroinabhängigen in den Straßen von Prag zu verbringen. Nun, nicht die schönste Zeit, aber es war definitiv eine wichtige Erfahrung.“
6. Eine unsichtbare Fessel
„Es liegt nicht an ihnen, sondern an der Sucht in ihnen. Heroin-/Methsüchtige in Victoria, Kanada.“
7. Schweifender Blick
Keine Hoffnung, keine Zukunft. Eine Kanadierin aus Victoria, der Hauptstadt der Provinz British Columbia.
8. Der goldene Schuss
Ein Heroin-Abhängiger in der tschechischen Hauptstadt Prag, den David begleitet hat. Ein düsteres Leben mit nur kurzen Momenten des Glücks.
9. Vergangene Zeiten
Dieses bewegende Gedicht widmet David den vielen Suchtkranken, denen er in Prag begegnet ist:
„Verloren in der Kälte / Du warst immer verloren in der Dunkelheit / Ich erinnere mich an dich, wie du einmal warst / Langsam ertrunken / Ihr wart Engel / So viel mehr als alles andere / Ein letztes Mal festhalten, dann leise entschwinden / Ich öffne meine Augen / Aber ich sehe nie etwas.“
10. Gefangen
„Wenn man sich in seiner Sucht gefangen fühlt. Ich habe 8 Monate lang die Subkultur der Drogenabhängigen in Prag dokumentiert.“
Davids Bilder gehen wirklich unter die Haut. Man kann nur hoffen, dass es vielleicht der ein oder andere geschafft hat, aus dem Teufelskreis seiner Sucht auszubrechen.
Wenn du oder jemand, den du kennst, an einer Sucht leidet, scheue nicht davor zurück, dir Hilfe zu suchen! Neben regionalen Beratungsangeboten kann die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (https://www.dhs.de) eine erste Anlaufstelle sein. Die nationale Hotline für Suchtfragen (0800 8 77 87 83) bietet ebenfalls anonyme Unterstützung. Bei akuten Notfällen wähle den Notruf (112) oder suche die örtliche Notaufnahme auf.