Mäuse, Ratten, Marder und Co.: Das sind die Tiere, mit denen man rechnet, wenn man Geräusche hinter der Wand hört. Aber in Australien gibt es noch ganz andere „Mitbewohner“, wie die folgende Geschichte zeigt, die eine Frau aus Brisbane im Internet geteilt hat.
Haare in der Zimmerdecke
Als Sabrina Raven eines Tages ihr Bad betritt, fällt ihr ein seltsames Haarbüschel an der Zimmerdecke ins Auge. „Ich dachte, es ist eine riesige, pelzige Raupe oder ein Nest mit Baby-Spinnen“, erinnert sie sich. „Dann habe ich genauer hingesehen und festgestellt, dass es ein Büschel Fell war. Ich habe hineingepikst (rückblickend vielleicht nicht die klügste Idee) und es war flauschig und weich.“
Dafür, dass sie so niedlich sind, machen sie furchtbaren Lärm.
Doch als nach einiger Zeit eine haarige kleine Klaue aus dem Loch ragt, weiß Sabrina sofort, was da in ihrer Decke sitzt: Es muss ein Fuchskusu sein (auf Englisch „Brushtail Possum“) – eine in Australien weit verbreitete Beuteltier-Art.
„In meiner Wohngegend gibt es eine Menge dieser Fuchskusus“, sagt Sabrina. „Dafür, dass sie so niedlich sind, machen sie furchtbaren Lärm.“ Die Australierin hatte zwar schon öfter einige dieser nachtaktiven Beuteltiere in der Wohnung, aber noch nie in der Zimmerdecke. Auch nachdem sie das ganze Haus abgesucht hat, kann sie sich nicht erklären, wie der pelzige Gast in ihre Decke gekommen ist.
Eine flauschige „Untermieterin“
Wie auch immer das Tierchen es dorthin geschafft hat – Sabrina beschließt, das Nest ihres putzigen Untermieters in Ruhe zu lassen. Inzwischen wohnt das Fuchskusu-Weibchen, das sie „Floof“ (auf Deutsch „Flaum“) getauft hat, fast ein Jahr bei ihr. „Meistens sehe ich nur ein Büschel oder einen Flaum von ihr und ich darf sie streicheln“, sagt sie. „Sie ist weich wie ein Kaninchen.“
Überhaupt ist Floof eine angenehm unkomplizierte Mitbewohnerin. „Sie ist ziemlich ruhig im Vergleich mit den anderen“, so Sabrina. „Manchmal quietscht sie ein bisschen, kurz bevor sie kommt oder geht.“ Um Floof längerfristig doch zum Ausziehen zu motivieren, will Sabrina auf ihrem Grundstück kleine Kisten mit Nestern aufstellen. Aber bis dahin darf es sich das Beuteltier noch in ihrer Decke bequem machen.
Mit ihrer Entscheidung, das kleine Kerlchen bei sich wohnen zu lassen, hat Sabrina viel Geduld und ein großes Herz bewiesen. „Man kann sich nur schwer über etwas ärgern, das so niedlich ist“, sagt die australische Tierfreundin. Hoffentlich fällt ihr mit Floof nicht doch irgendwann die Decke auf den Kopf.
Auf der Facebook-Seite, die Sabrina für Floof eingerichtet hat, findest du noch mehr Eindrücke aus der Possum-WG.
Vorschaubild: © Facebook/Floof the possum