In einer Sekte groß zu werden, heißt, in einer Parallelwelt zu leben. Wer mit den Regeln einer abgeschotteten Religionsgemeinschaft sozialisiert wird, der hält für normal, was bei anderen Menschen Entsetzen auslösen würde.
Aber selbst diejenigen, die in eine Sekte hineingeboren wurden, können eines Tages genug haben. Manchmal kommt der Moment, in dem sie anfangen, all das zu hinterfragen, was ihnen von Kindheit an eingetrichtert wurde.
Solche Momente sind leider meist Situationen, in denen etwas Furchtbares passiert. Wenn Ex-Sektenmitglieder berichten, warum sie ihrer Familie, ihren Freunden und ihrer Glaubensgemeinschaft für immer den Rücken gekehrt haben, dann sind dies selten fröhliche Geschichten. Umso besser für diese Menschen, dass sie es geschafft haben, sich aus solchen Käfigen zu befreien.
1. Die Schuldumkehr
„Ich bin eine frühere Zeugin Jehovas. Ich hatte bereits meine Zweifel und dann schlug mein Ehemann mich einmal grün und blau. Danach ging er zu den Ältesten, um sich über mich zu beschweren. Sie sagten mir, ich solle eine bessere Ehefrau sein und ihn nicht so wütend machen. Das war’s. Ich hatte genug. Genug.“
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