O die Natur, sie steckt voller Wunder und Überraschungen … und allerlei bemerkenswerter und absonderlicher Rekorde und Tatsachen.
Die meisten Geschlechtspartner, die größten Augen, die meisten Haare am Körper: Im Folgenden findest du zehn solcher kuriosen Fakten aus dem Tierreich.
1. Gefährliche Großkatze
Im Guinness-Buch der Rekorde ist der sogenannte Champawat-Tiger als der tödlichste seiner Art geführt. Beim Champawat-Tiger handelte es sich um ein Königstigerweibchen, das um 1900 in Nepal und Teilen Indiens nachweislich 436 Menschen in nur acht Jahren getötet und gefressen hat.
(Symbolbild)
Der Champawat-Tiger wurde 1907 von dem bekannten britischen Jäger Jim Corbett erschossen, der im Laufe seines Lebens ein Dutzend menschenfressende Tiger und Leoparden erlegte. Bei der Analyse von deren Überresten zeigte sich, dass die Menschenfresser sich vermutlich aufgrund von Krankheiten oder nicht verheilten Wunden derart abnormal verhalten hatten.
2. Schürzenjäger
Der Nördliche Seebär ist eine Robbenart, die im Nordpazifik und der Beringsee beheimatet ist. Die Lebenserwartung liegt bei 20 bis 25 Jahren, die Männchen werden im Alter zwischen fünf und sechs Jahren geschlechtsreif.
Da bleibt nicht viel Zeit, sich auszutoben. So paarte sich ein Nördlicher Seebär-Bulle mit 163 Weibchen, was ihn zum polygamsten Säugetier macht. Der Schnitt liegt bei 30 Weibchen.
3. Die meisten Beine
Nein, ein Tausendfüßer hat nicht tausend Füße, aber am nächsten dran kam ein Exemplar der Art Illacme plenipes, das auf 750 Beine kam.
Dabei handelte es sich offensichtlich um eine Ausnahme. Üblich sind um die 600-700 Füße bei den Weibchen und ca. 400 bei den Männchen. Die Weibchen werden im Schnitt 3 cm lang.
©wikipedia/CC BY 2.0/Ralf Janssen et al.
4. Die meisten Haare
Um sich gegen Kälte und Nässe zu schützen, könnte man sich eine dicke Fettschicht anfressen; oder man schafft sich buchstäblich ein dickes Fell an, so wie es der Seeotter tut.
Denn auf dem Körper eines ausgewachsenen Seeotters wachsen im Schnitt 800 Millionen Haare, was sein Fell komplett wasserdicht macht.
5. Schneller Buddler
Erdferkel sind nachtaktive Einzelgänger, die nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang ihren unterirdischen Bau verlassen. Diesen kann das Erdferkel aber äußerst schnell ausheben: Es braucht nur fünf Minuten, um sich komplett einzugraben.
Dabei kommt je nach Region eine beachtliche Anzahl an Höhlen zusammen: So gibt es in Südafrika Gebiete, in den bis zu 29 Erdferkel-Baue pro Hektar zu finden sind, anderswo wurden sogar bis zu 101 Baue auf eineinhalb Hektar gezählt.
6. Spürnase
Der gute Geruchssinn von Hunden ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass auch Eisbären über einen ausgezeichneten Geruchssinn verfügen, der ihnen maßgeblich bei der Jagd hilft.
Eisbären können ihre Beute mehrere Kilometer weit erschnüffeln, sogar durch das Eis. So soll ein Eisbär eine Robbe auf eine Entfernung von 10 km gerochen haben. Andere Quellen behaupten sogar, ein Eisbär steuerte seine Beute zielsicher aus 64 km Entfernung an.
7. Die größten Augen
„Ich seh dir in die Augen, Kleines“: Riesentintenfische galten lange Zeit als Mythos und Seemansgarn. Ihre Existenz konnte aber mittlerweile belegt werden, darüber hinaus ist aber nur wenig über sie bekannt.
Mit 12 bis 14 Metern Länge und 750 kg Gewicht gilt der Koloss-Kalmar als größte Tintenfischart. Mit einem Durchmesser von bis zu 27 Zentimetern besitzt er zudem die größten Augen im Tierreich.
8. Sozialer Wohnungsbau
Siedelweber sind sperlingsähnliche Vögel, die in der Kalahari leben und beeindruckende Nester bauen, die mit der Zeit immer größer werden und manchmal unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen. In diesen Nestern mit verschiedenen Kammern finden bis zu 150 Siedelweberpaare Platz zum Brüten.
Leerstehende „Wohnungen“ werden aber auch von anderen Vogelarten genutzt, die dann – in der Regel – friedlich mit den Baumeistern zusammenleben.
©wikipedia/CC BY-SA 2.5/Harald Süpfle
9. Überraschendes Comeback
Das Chaco-Pekari ist eine südamerikanische Schweineart, die seit der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren als ausgestorben galt. Forscher konnten die Existenz des Tieres lediglich durch Fossilien beweisen.
Bis 1975, denn dann wurde das Chaco-Pekari quicklebendig in Paraguay wiederentdeckt. Es war nie ausgestorben.
10. Zu Tode geliebt
Obwohl die Stuart-Breitfußbeutelmaus ein sehr kleines Säugetier ist, paart sie sich ausschließlich in einem Zeitraum von zwei Wochen im August – und zwar alle Vertreter dieser Tierart synchron! Die Männchen versammeln sich in Nestern, die von den Weibchen aufgesucht werden. Zwischen zwölf und vierzehn Stunden lang paart sich jeder mit so vielen Geschlechtspartnern wie möglich.
Die Männchen stehen dabei so sehr unter Stress, eine Partnerin zu finden, und verausgaben sich derart beim Akt, dass sie direkt nach der Paarung sterben.
Nach 28 Tagen Trächtigkeit gebären alle Weibchen ebenfalls synchron. Nach der Geburt ihrer Jungen und der anschließend Aufzucht überleben aber nur 15 % der Muttertiere und erleben so überhaupt eine zweite Paarungszeit.
©wikipedia/CC BY 2.0/Alan Couch
Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Erstaunlich, was manche Tiere mitunter für Sachen machen. Falls du jetzt noch an einigen einheimischen Tierrekorden Interesse hast, findest du hier die 7 gefährlichsten Tiere Deutschlands.
Quelle: derstandard, deutschlandfunknova, sueddeutsche, ullijseisbaeren.wordpress
Vorschaubild: ©Flickr/KoshyKoshy