Als Cherie Ayrton und ihr Mann Hayden erfahren, dass sie Zwillinge erwarten, können sie ihr großes Glück kaum fassen. Das junge Paar hat bereits zwei gemeinsame Töchter und freut sich nun auf die noch ungeborenen Zwillinge, die ihr Familienglück nun endlich komplettieren sollen.
Doch eine routinemäßige Ultraschalluntersuchung in der 20. Schwangerschaftswoche bringt die Familienidylle mit einem Schlag ins Wanken.
Die 31-jährige Neuseeländerin Cherie war bereits zuvor einmal mit Zwillingen schwanger gewesen, doch nur eines der beiden Mädchen hatte es geschafft, die kritischen ersten Wochen der Schwangerschaft zu überstehen. Deshalb warteten die werdenden Eltern dieses Mal vorsorglich bis zur 12. Schwangerschaftswoche, um ihrer Familie und ihren Freunden endlich die frohe Botschaft mitzuteilen. Besonders Cheries Töchter Charlie (5) und Frankie (2) konnten die Geburt ihrer Brüder kaum noch erwarten. Da die Zwillingsschwangerschaft weiterhin völlig planmäßig verlief, grübelte die ganze Familie über die zukünftigen Namen der beiden Jungen. Schließlich einigten sie sich auf die Namen „Johnny“ und „Tiger“.
Doch während einer Ultraschalluntersuchung kurz nach Weihnachten 2017 kann der behandelnde Arzt nur noch Tigers Herzschlag finden. Das Herz des kleinen Johnny muss wenige Tage zuvor aufgehört haben zu schlagen. Cherie und Hayden sind am Boden zerstört.
„Es war niederschmetternd, als uns das zum zweiten Mal passierte. Als wir den Zwilling unserer Tochter verloren haben, befand ich mich noch in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft. Ich glaube, dass mich der Verlust unseres Sohnes deshalb so viel stärker mitnahm. Diese ganzen Monate, in denen man sich auf die Ankunft der beiden freute …“, erzählt die 31-jährige Mutter traurig.
Die Ärzte raten Cherie schließlich dazu, das tote Kind weiter auszutragen, um das Leben des kleinen Tiger nicht zu gefährden.
Cherie befolgt den Rat der Ärzte, um das Leben ihres ungeborenen Sohnes zu schützen. Doch mit jeder weiteren Ultraschalluntersuchung wird sie unweigerlich mit dem Verlust ihres Sohnes Johnny konfrontiert, dessen kleiner Körper ebenfalls auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes zu sehen ist.
Wenige Monate später erblickt der kleine Tiger schließlich gesund und munter das Licht der Welt. Für Cherie lagen Trauer und Freude noch nie so nah beieinander wie an diesem Tag:
„Am 2. Mai 2018, in der 38. Schwangerschaftswoche, brachte ich unsere wunderschönen Jungen zur Welt. Wir weinten, wir lachten, wir kuschelten und wir genossen diese eine Nacht gemeinsam mit unseren beiden Söhnen im Kreise unserer Familie. Am nächsten Morgen mussten wir uns von Johnny verabschieden und ihn dem Bestattungsinstitut übergeben, wo er schließlich eingeäschert wurde. Wir fuhren nach Hause und zählten die Tage, bis er wieder bei uns war.“
Wenige Tage später fährt die Familie zum Bestattungsinstitut, um die Asche von Johnny entgegenzunehmen. Die kleine Charlie, die am meisten unter dem Verlust ihres Bruders leidet, hält die Urne mit seiner Asche die ganze Autofahrt über fest im Arm.
Cherie beauftragt die Fotografin Sarah Simmons schließlich mit einem Fotoshooting für den kleinen Tiger. Simmons, die ebenfalls mit Mutter Cherie befreundet ist, bittet diese, die Urne des kleinen Johnny am Tag des Shootings mitzubringen. Die Fotografin hat eine Idee, die ihrer Freundin dabei helfen soll, den tragischen Verlust ihres Babys besser verarbeiten zu können. Als Mutter Cherie das fertige Ergebnis des Shootings sieht, ist die 31-jährige zu Tränen gerührt:
„Dieses Bild bedeutet uns so unendlich viel. Sarahs Gedanke dahinter war, die ewige Verbundenheit der Zwillinge in einem Bild festzuhalten.“
Und das ist der Fotografin gelungen. Auch wenn ein Fotoshooting mit einer Urne vielleicht bei manchen Menschen auf Unverständnis stößt, für Cherie und ihre Familie ist es wenigstens ein kleiner Trost, die Zwillinge auf einem Bild wieder vereint zu sehen.