Tierfreunde wünschen jedem Hund ein Zuhause, doch leider gibt es darauf keine Garantie. Viele Vierbeiner streifen auf sich allein gestellt durch die Welt oder geraten zum Beispiel nach einer Tierrettung in ein Tierheim. Dort konkurrieren sie um potenzielle Herrchen, wobei gesunde Fellnasen oft die besseren Karten haben, adoptiert zu werden. Umso schöner ist es daher, wenn pflegebedürftige Tiere einmal das große Los ziehen, wie in der folgenden Geschichte.
Doppeltes Glück
Ein scheinbar verletzter Chihuahua, der in ein Tierheim in Kalifornien (USA) gebracht wurde, hatte dabei doppeltes Glück. Nicht nur fand er innerhalb kurzer Zeit eine neue Familie, sondern auch ein ganz besonderes Herrchen.
Bein gebrochen?
Wegen der scheinbaren Verletzung des Chihuahuas wurde der Tierschützer und Adoptionsvermittler Shannon Paris umgehend informiert. Es sah zunächst nämlich ganz so aus, als habe sich der drei Monate alte Welpe das Bein gebrochen:
„Es stand ohne Zweifel fest, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Sein Bein war merkwürdig verbogen, weshalb wir ihn noch am selben Tag aus dem Heim holten. Die Tierpflegerin Casey Knaak sollte sich vorerst um den Kleinen kümmern und brachte ihn zum Tierarzt. Nachdem er geröntgt worden war, kannten wir sein Problem“, berichtet Shannon.
Keine Operation
Es stellte sich heraus, dass der Welpe aufgrund einer Erbkrankheit ein verbogenes Bein hatte, das ihm jedoch keine Schmerzen verursachte. Eine Begradigung wäre zwar möglich gewesen, doch der Tierarzt riet ab. Mehrere Operationen hätten durchgeführt werden müssen – verbunden mit einer langen Genesung. Das hätte den süßen Welpen stark belastet.
Glücklicherweise wurde der Chihuahua-Welpe nicht operiert, denn trotz seiner Fehlbildung ist er in jeder anderen Hinsicht ein normaler Hund, der gerne spielt und herumtobt. So wuchs der Welpe seiner Pflegerin Casey und ihrer Familie schnell ans Herz. Obwohl sie sich eigentlich nur vorübergehend um ihn hatten kümmern sollen, wurde bald klar, dass sie sich nicht mehr von ihm trennen konnten – Sie adoptierten den kleinen Fellball selbst, quasi eine Tierrettung aus dem Tierheim.
Ein schweres Schicksal
Der quirlige Chihuahua bekam den Namen Loki und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Familie Knaak – und das aus gutem Grund: Denn Alex, der 25-jährige Sohn von Casey, musste wie Loki mit einem schweren Schicksal kämpfen. Im letzten Jahr hatte der junge Mann eine plötzliche Rückenmarksblutung erlitten und sitzt seitdem im Rollstuhl. Vor allem deshalb ist eine starke Bindung zwischen Alex und Loki entstanden.
„Ich fühlte mich, als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen, und Loki zog mich da wieder heraus. Er hat mir gezeigt, dass er sich von seiner Behinderung nicht einschränken lässt. Er tut weiterhin all das, was er liebt – sei es Fangen zu spielen oder Katzen nachzujagen“, sagt Alex.
Weil der junge Hund trotz seiner Behinderung so viel Lebensfreude versprüht, wird Alex ständig daran erinnert, dass auch ein eingeschränktes Leben in vollen Zügen genossen werden kann. Beide verbringen zusammen sehr viel Zeit draußen auf dem Hof oder am Computer. Loki ist der ideale Freund für Alex, dessen Lebensqualität seit dem ersten Kennenlernen beständig gestiegen ist.
Ein liebevolles Zuhause
„Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr Loki von unserer Familie geliebt wird. Wie im Fall meines Sohnes ist es nicht seine Behinderung, die ihn definiert. Beide haben die Ausdauer und den Willen, das Leben mit beiden Händen zu packen und aus den Steinen, die ihnen im Weg liegen, etwas Schönes zu bauen. Die beiden erinnern alle daran, dass jeder Tag ein Geschenk ist“, erzählt Casey.
Wie schön, dass der süße Chihuahua nicht monate- oder gar jahrelang im Tierheim verbringen musste, wie andere Vierbeiner nach einer Tierrettung, sondern schon nach kurzer Zeit eine so liebevolle Familie sowie ein ganz besonderes Herrchen gefunden hat.
Quelle: thedodo
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