Der amerikanische Schüler Madden Humphreys ist eigentlich ein ganz normaler 7-Jähriger und doch ist er einzigartig. Er wurde nämlich mit einer Lippenspalte geboren, die nach seiner Geburt operativ geschlossen werden musste. Aber dies ist nicht die einzige Besonderheit an ihm. Er sieht die Welt nämlich auch noch durch zwei verschiedenfarbige Augen. Dieses Phänomen wird als „Iris-Heterochromie“ bezeichnet.
Seine zwei „Makel“ sorgten in der Schule schon einige Male für Aufmerksamkeit, denn die anderen Kinder fanden sein Aussehen irgendwie sonderbar. Dies ließen sie Madden auch regelmäßig durch ihre Hänseleien spüren. Aber der Kleine hatte (und hat) einen starken Charakter und ließ sich nicht unterkriegen, obwohl ihn die Kommentare innerlich natürlich sehr traurig machten.
„Es gab einige fiese Kinder, die das Schuljahr für Madden nicht leicht gemacht haben. Diese wird es aber leider immer geben, deshalb ist es wichtig, dass man seine eigene Einstellung ändert und darübersteht“, erklärt Maddens Mutter Christina. Sie war es auch, die im Internet etwas entdeckte, was Maddens Leben verändern würde.
Sie war nämlich einige Zeit zuvor auf Facebook einer Gruppe beigetreten, in der sich Eltern austauschten, deren Kinder mit Lippenspalten geboren worden waren. So kam es, dass eines Tages eine andere Mutter von einer Katze berichtete, die von der Straße gerettet worden war. Zu der Geschichte von der streunenden Katze postete sie auch ein Foto der Samtpfote. Als Christina das Bild entdeckte, konnte sie kaum glauben, was sie darauf sah.
Denn das Foto zeigte, dass der Kater mit einer Lippenspalte geboren worden war. Das eigentliche Wunder war aber, dass die Katze, genauso wie Madden, ein grünes und ein blaues Auge hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kombination bei einem Menschen oder Tier auftritt, ist verschwindend gering, weiß Christina. Sie war erstaunt und begeistert zugleich: Madden musste seinen Katzen-Zwilling unbedingt kennenlernen!
„Wir sind eigentlich keine spontanen Leute, aber wir wussten, dass wir für diese Katze als Familie wie geschaffen waren.“ Kurzum beschloss Christina, mit ihren Söhnen von Oklahoma in den ca. 1.600 km entfernten Bundesstaat Minnesota zu fahren, um Moon, wie sie den Kater benannt hatten, zu adoptieren. Leider drohte ihr Plan zu scheitern, da den Humphreys schlicht und einfach das Geld fehlte, um dieses Vorhaben umzusetzen.
Aber es zeigte sich, dass es viele liebevolle Menschen auf dieser Welt gibt. Denn Freunde und vor allem Fremde, die von Christinas Plänen gehört hatten, spendeten an die kleine Familie. Tatsächlich kam nach wenigen Tagen genug Geld zusammen, um nach Minnesota zu fahren.
Dort lernte die Familie Moon kennen und Madden knüpfte sofort eine Verbindung mit dem wilden Kater. Nun war es keine Frage mehr: Die Humphreys nahmen den Kater auf und er wurde tatsächlich Maddens Gefährte.
„Es hört sich jetzt vielleicht kitschig an, aber ich denke, dass die beiden füreinander bestimmt waren. Es ist wirklich wunderbar, wie sich alles entwickelt hat. Moon fühlt sich wohl bei uns und Madden hat einen wahren Freund in ihm gefunden. Es ist bewundernswert, dass ein Tier dazu führen kann, dass man sich weniger allein fühlt“, schreibt Christina auf ihrer Facebook-Seite und bedankt sich für die Unterstützung.
Die Geschichte hat wirklich etwas Magisches an sich. Mithilfe seines treuen Katers kann Madden nun über die Kommentare der anderen Kinder leichter hinwegsehen und fühlt sich nun keinesfalls mehr allein. Und schon bald werden sie sehen, dass auch Madden ein ganz normales Kind ist – und die Hänseleien werden der Vergangenheit angehören.