Vor etwa sechs Jahren bemerkte Erica Ruehlman aus dem US-amerikanischen Cincinnati Veränderungen im Spielverhalten ihres Sohnes Luke.
Damals beschäftigte sich der Zweijährige am liebsten mit seiner kleinen Marienkäferpuppe namens Pam. Erica war wegen dieses Rollenspiels zunächst alles andere als beunruhigt, war es doch das alltägliche Resultat kindlicher Fantasie. Als Luke jedoch begann, mehr und mehr Gegenstände mit dem Namen Pam zu betiteln, wurde die junge Mutter stutzig.
Um herauszufinden, wer Pam war, fragte sie schließlich ihren quirligen Blondschopf. Seine Antwort sollte ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen: „Ich war Pam. Ich bin gestorben, in den Himmel gekommen, habe Gott gesehen und er hat mich wieder nach unten geschickt. Als ich aufwachte, war ich ein Baby – und du nanntest mich Luke.“
Diese ungewöhnliche Antwort verwirrte Erica umso mehr, je länger sie darüber nachdachte. Schließlich hakte sie bei Luke genauer nach. Daraufhin erzählte er ihr, dass er in einem anderen, früheren Leben ein Mädchen mit schwarzem Haar gewesen war, in Chicago gelebt hatte und bei einem schrecklichen Feuer umgekommen war. Der kleine Junge untermauerte seine Geschichte zusätzlich immer wieder mit einer Geste, die seine Mama anfangs nicht verstand.
Erica war von diesen detailreichen Erzählungen sehr verblüfft, denn ihre Familie hatte weder Beziehungen nach Chicago, noch pflegte sie Kontakt zu einer gewissen Pam; Luke kannte also weder Ort noch Namen, um sie in seine Fantasie einflechten zu können, daher glaubte Erica ihrem Sohn und begann, im Internet Nachforschungen anzustellen.
Nach kurzer Recherche stieß Erica schließlich auf Informationen, die sie erschaudern ließen: Tatsächlich starb im März 1993 eine gewisse Pamela Robinson – eine gerade einmal 30-jährige Mutter – bei einem Hotelbrand in Chicago bei dem Versuch, sich mit einem Sprung aus dem Fenster vor den tödlichen Flammen zu retten. Als Erica das las, konnte sie endlich auch Lukes merkwürdige Geste interpretieren, die er immer wiederholte, wenn er von seinem früheren Leben berichtete: Er hatte eine Sprungbewegung imitiert.
Es dauerte nicht lange, bis die Presse auf die ungewöhnliche Geschichte der Ruelmans aufmerksam wurde. Schließlich trat die Familie sogar in einer Fernsehshow auf und berichtete von Lukes Erzählungen. Im Rahmen dieser Sendung wurden dem kleinen Jungen auch Fotos verschiedener Frauen gezeigt, aus denen er Pamela heraussuchen sollte – und das tat er, ohne zu zögern.
Der heute achtjährige Luke erinnert sich allerdings weder an Pam noch an seine Erzählungen über sie, denn mit etwa fünf Jahren hörte er abrupt auf, über sie und sein früheres Leben zu sprechen.
In dem folgenden Video (auf Englisch) wird Lukes Geschichte noch einmal zusammengefasst.
Wurde die Seele von Pam in Luke wiedergeboren? Oder ist die ganze Geschichte lediglich das Resultat einer überaus kindlichen Fantasie, die sich durch Zufall auch im realen Leben wiederfinden ließ? Fragen, die wohl nie zufriedenstellend beantwortet werden können. Nichtsdestotrotz regen sie zum Nachdenken an und spenden dem ein oder anderen vielleicht sogar ein wenig Hoffnung darauf, dass das Leben nicht so einmalig ist, wie es zu sein scheint.