Es muss schrecklich sein, wenn Ärzte einem mitteilen, dass das eigene Kind eine Erkrankung hat, die man mit Medikamenten nicht behandeln kann. Wie kann man das Leiden seines Nachwuchses lindern, wenn selbst den Ärzten die Hände gebunden sind?
Claire und Justin Liu mussten genau solch einen schrecklichen Moment durchmachen. Ihre Tochter leidet an einer Störung im Gehirn, die dazu führt, dass sie mit schrecklichen Krampfanfällen leben muss. Die verzweifelten Eltern wollten ihre Tochter jedoch unter allen Umständen von diesen Beschwerden befreien und nahmen die Behandlung selbst in die Hand.
Als Claire und Justin nach ihrem damals zweijährigen Sohn noch ihre wunderschöne Tochter Leafy bekommen hatten, hätten sie glücklicher nicht sein können. Eine schicksalhafte Nacht trübte jedoch schon bald das Familienglück. „Bis Leafy 6 Monate alt war, entwickelte sie sich prima und es ging ihr gut. Aber dann hatte sie eines Nachts ihren ersten Anfall, der alles veränderte. Er dauerte fast 25 Minuten und hat uns große Angst gemacht“, erzählt die besorgte Mutter.
Nach unzähligen Untersuchungen stellten die Ärzte bei Leafy eine Störung im Gehirn fest, die eine Epilepsie ausgelöst hatte. Je älter das Mädchen wurde, desto häufiger quälten sie solche Anfälle. Die Medikamente, welche sie von den Ärzten verschrieben bekam, zeigten keinerlei Wirkung. Claire und Justin waren verzweifelt, denn als ihre Kleine zwei Jahre alt wurde, hatte sie an manchen Tagen bis zu 60 Krampfanfälle am Tag.
Die Eltern wollten nichts unversucht lassen, um ihrer kleinen Tochter zu helfen, und so recherchierten sie nach einem Hinweis durch ihre Ärzte im Internet nach ähnlichen Fällen. Sie entdeckten die Geschichte eines Mädchens aus Kanada, welches ihre Krampfanfälle durch eine Ernährungsumstellung in den Griff bekommen hatte. Es war endlich ein Hoffnungsschimmer für die geplagte Familie!
Sie informierten sich über die sogenannte ketogene Diät und kontaktierten sogar das kanadische Mädchen. Ernährungsexperten forschen ebenfalls zu solchen Themen und gehen davon aus, dass die Aufnahme von Kohlenhydraten im Körper von Epilepsie-Patienten Anfälle fördern kann.
Sie raten daher den Betroffenen, ihre Ernährung dahingehend umzustellen, dass sie viel Fett, aber wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen. Es gibt keinen eindeutigen Beweis dafür, wieso diese Behandlung anschlägt, jedoch gibt es mittlerweile einige Fälle, in denen die Beschwerden der Patienten zurückgegangen ist.
Justin und Claire beschlossen, auch Leafys Ernährung umzustellen, schließlich hatten sie nichts zu verlieren. Die Familie deckte sich mit neuen Lebensmitteln wie Grünkohl, Fisch, Spinat und auch Superfood wie Chiasamen und Avocado-Früchten ein. Leafy nahm diese Umstellung besser auf als gedacht. Sie entwickelte sogar einen für Kinder besonderen Geschmack für Lebensmittel.
„Neben Lachs sind Avocados wahrscheinlich ihr Lieblingsessen“, berichtete Leafys Papa. Mittlerweile hat die Familie umgerechnet etwa 1.400 Euro für circa 3.000 der geliebten Avocados ausgegeben. Eine stolze Summe, die sich aber tatsächlich gelohnt hat.
Justin und Claire hätten es selbst nicht gedacht, aber Leafys Zustand verbesserte sich gravierend. „Ihre täglichen Anfälle reduzierten sich nach dem Beginn der ketogenen Diät drastisch. Es ist ein Wunder, aber jetzt bekommt sie etwa 4 Anfälle im Jahr.“ Das Ehepaar ist froh darüber, dass sie diesen ungewöhnlichen Weg für ihre Tochter gewählt haben. Für sie ist nämlich das Wichtigste, dass Leafy gesund wird.
In folgendem Video kannst du Leafys Geschichte nochmal anschauen (auf Englisch):
Es ist gut zu wissen, dass dem kleinen Mädchen geholfen werden konnte. Bleibt zu hoffen, dass Leafys Zustand weiterhin stabil bleibt und sie so ohne Sorge groß werden kann.