Mike Wyatt wäre der Gefahr geradewegs in die Arme gelaufen, wenn ihn nicht ein Fremder gerettet hätte. Der blinde US-Amerikaner aus Aurora in Colorado steht mit seinem Blindenstock am Bahnübergang und möchte die Gleise überqueren. Er bemerkt nicht, wie sich der Zug bereits nähert.
Die Überwachungskamera zeichnet auf, wie ein junger Mann ihm hinterhereilt und ihn an der Jacke zurückzieht. Wenige Sekunden später fährt der Zug ein, der Mike sonst erfasst hätte.
Noch ehe der halb unter Schock stehende blinde Mann sich richtig beim fremden Lebensretter bedanken kann, läuft dieser mit den anderen Passanten über den Bahnübergang. Deshalb versucht Mike jetzt, den Unbekannten aufzuspüren.
Da er ihn nicht sehen konnte und auch auf der Überwachungskamera keine klaren Gesichtszüge zu erkennen sind, steht der Rentner nun mit einem Schild an jenem Ort des Geschehens: „Ich suche nach dem jungen Mann, der mir das Leben gerettet hat.“
Mike hofft, auf diese Weise seinem Schutzengel mit den schnellen Reflexen noch einmal wiederzubegegnen. „Man lebt und stirbt. Es zählt das, was man dazwischen tut“, so der US-Amerikaner. „Und dieser junge Mann hat etwas Wundervolles für mich getan und dafür möchte ich ihm Danke sagen.“ Hoffentlich werden der blinde Mann und sein Retter sich so noch einmal wiedersehen – aber diesmal auf sicherem Boden.