Als 21-jährige Raye Lee, USA, ihren Sohn mit einem Kaiserschnitt zur Welt brachte, hätte sie nicht gedacht, wie schwer es werden würde. Immer wieder hatte sie zu hören bekommen, wie schnell und sicher eine solcher Eingriff sei. Mit dieser Vorstellung will sie jetzt ein für alle mal aufräumen und veröffentlicht zu diesem Zweck einen schonungslosen Bericht auf Facebook, zusammen mit Fotos von ihrer Operationsnarbe:
„WARNUNG: LANGER, DRAMATISCHER POST
‚Oh. Ein Kaiserschnitt? Du hattest also keine richtige Geburt. Es muss schön gewesen sein, den einfachen Weg zu wählen.‘
Ah, ja. Mein Notfall-Kaiserschnitt war eine total bequeme Angelegenheit. Es war total bequem, 38 Stunden in den Wehen zu liegen, bevor mein Baby Luftnot bekam und ihm bei jede Wehe wortwörtlich das HERZ AUSSETZTE.
Erst erzählt zu bekommen, dass ich Fortschritte zeigte und keinen Kaiserschnitt bräuchte… und dann erzählt zu bekommen, dass man mich für eine schwere Unterleibsoperation vorsehe. Nicht etwa aus dem Grund, dass es physisch nicht anders ging, weil ich keine andere Chance hatte, das Leben meines Kindes zu retten. Oh, und von diesem Eingriff erholt man sich ja mir nichts dir nichts.
FALSCH. Das war sarkastisch gemeint.
Das war das Schmerzhafteste, was ich je erlebt habe. Ich bin jetzt eine dieser knallharten Mütter mit der Narbe, die beweist, dass ein Baby aus mir herausgeschnitten wurde und ich froh sein kann, am Leben zu sein (stellt euch vor: man kann tatsächlich dabei sterben).
Ein kreischendes Baby wird aus einem Einschnitt geholt, der nur 12 cm lang ist, aber der geschnitten, gefleddert und gezogen wird, bis er alle Schichten aus Fett, Muskeln und Organe zerreißt (welche sie auf den Tisch neben deinen Körper legen, damit sie mit dem Einschnitt fortfahren können, bis sie dein Kind erreichen) – das ist eine radikal andere Erfahrung, als ich sie mir für die Geburt meines Sohnes vorgestellt hatte.
Du brauchst deine Rumpfmuskulatur praktisch für alles… sogar zum Hinsetzen. Stell dir vor, sie nicht gebrauchen zu können, weil sie von einem Arzt wortwörtlich zerrissen und zerfleischt wurde, ohne Aussicht darauf, dass sie in 6 Wochen (und länger) abheilen wird, weil dein Körper das auf natürlichem Weg schaffen muss.
Wenn diese eine Krankenschwester dich bittet, zu versuchen, aus dem Bett zu kommen und der beißende Schmerz deines zerrissenen und geflickten Körpers dir durch Mark und Bein geht, begreifst du die Ironie vom ‚einfach Weg‘, von dem alle reden. Deshalb gebe ich einen Scheiß auf euch und darauf, ob ihr versteht, was ich geschafft habe.
Ich bin die stärkste Frau, die ich kenne. Nich nur für mich selbst, sondern auch für meinen wunderschönen Sohn… und ehrlich, ich würde jeden Tag noch mal dasselbe durchmachen, nur damit ich ihn lächeln sehen kann.“
Mit ihrer drastischen Wortwahl und der unverblümten Beschreibung hat Raye vielen Müttern aus dem Herzen gesprochen, die genau wie sie diese Verharmlosung des Kaiserschnitts leid sind. Rayes Bericht ist ein Grund mehr, vor diesen starken, „knallharten“ Frauen den Hut zu ziehen.